In der Mittagszeit besuchten Michael und ich im eiskalten Regen die Teufelsklinge. Schon auf dem schmalen Pfad hinüber in die Schlucht war das Tosen des Wassers deutlich zu vernehmen. Über die Felswand stürzte ein stattlicher Wasserfall 20 m in die Tiefe. Auf dem Absatz vor dem Eingang des Teufelsklingenbröllers angekommen, schätzten wir die Schüttung des Höhlenbachs auf ca. 100 l/s. Obwohl dieser Pegel noch deutlich unter dem höchsten von mir jemals beobachteten Wasserstand lag, machte der Wasserfall einen anständigen Radau, so dass wir uns nur noch schreiend unterhalten konnten. Nach der Sage tobt der Teufel in seinem unterirdischen Gefängnis und bringt das Wasser schäumend und tosend zum Überlaufen. Offenbar gingen die Höhlenforscher, die letzte Woche fast 900 m weit in den Berg vorstoßen konnten, dem Herrn der Finsternis etwas zu sehr auf den Sack! Es ist aber schon beeindruckend, wie heftig der Bröller auf den gestern früh einsetzenden Schneefall und den nachfolgenden Regen angesprochen hat. Auch aus der Quelle rechts in wenigen Metern Höhe schoss ein kräftiger Wasserstrahl, wohingegen die Kalktuffnase rechts von der Höhle fast trocken war.
Der Weg führte uns weiter zum Parkplatz am Stock, wo wir durch den Schneematsch zu dem altbekannten Ponor im Wald „Schorren“ stapften. Das Schluckloch nahm ein kleines Bächlein von ca. 3-4 l/s auf. Richtig interessant wurde es, als wir eine weitere, bislang unbekannte Schluckstelle im Wald aufstöberten! Durch alte Traktorspuren plätscherte ein Bächle mit einer Schüttung von etwa 1 l/s, das in einer Senke zusammenfloss und versickerte. Ich hatte mein GPS nicht dabei, daher wurden die UTM-Koordinaten dieses neuen Objekts erst nachträglich aus der Karte abgegriffen. Sie lauten …
Die spannende Frage ist für mich, wie aus dem Bröller 20mal mehr Wasser herausfließen kann, als in den beiden Schlucklöchern zusammen versickert. Weiter hinten im Wald gibt es noch einen weiteren Ponor, der aber auch nicht viel Wasser abführt. Offenbar greift der Teufelsklingenbröller sein Wasser über ein größeres Einzugsgebiet mit vielen kleinen bzw. diffusen Sickerstellen ab.
Noch ein paar Fotos und wir waren froh, wieder im angenehm temperierten Auto zu sitzen!