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Chiroptorium in Texas erbaut

Gut, wo Texas ist, wissen wir alle. Was aber ist bitteschön ein Chiroptorium? Nun, das Wort setzt sich zusammen aus Chiroptera, dem lateinischen Gattungsnamen für die Fledermäuse und Auditorium (Hörsaal). Bauen ließ es der texanische Millionär J. David Bamberger, und im Prinzip ist es nichts anderes als eine riesige künstliche Höhle. Die in Texas verbreitetste Art von Fledermäusen, Tadarida brasiliensis (Guana-Fledermaus) wandert im Winter ins Winterquartier nach Mexiko, und wenn sie dann so ab April wieder nach Texas zurück kommen, finden sie oft keine geeigneten Wohnmöglichkeiten mehr vor. So nisten jedes Jahr über 1 Millionen der nächtlichen Jäger an einer großen Brücke in Austin, der Hauptstadt von Texas. Dieser Wohnungsnot will Bamberger mit seinem Chiroptorium nun abhelfen. Es sind dies drei miteinander verbundene kuppelförmige Hohlräume, jeweils mit einem Durchmesser von 12 Metern, sechs Metern Höhe und insgesamt 280 Quadratmetern Grundfläche. Da Fledermäuse bekanntlich recht wählerisch bei der Wohnungssuche sind, bewässerte und bepflanzte Bamberger in der Nähe des Chiroptorium sein Farmland mit Pflanzenarten, die das Wasser halten, damit die Fledermäusen durch die Mücken auch ein reichliches Nahrungsangebot vorfinden. In die künstlichen Höhlen integriert ist ein Beobachtungsstand für Wissenschaftler, der mit Solarzellen, Infrarotlicht Kameras und ähnlichen technischen Schikanen ausgerüstet ist. Was jetzt noch fehlt sind die Fledermäuse …

Gericht beendet Streit um ein „Loch in der Landschaft“

Der folgende Zeitungsartikel1 fiel mir vor einigen Wochen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auf, und ich finde alle Höhlenfreunde sollten dabei hellhörig werden. Zunächst aber einmal der Artikel im Wortlaut:

Gericht beendet Streit um ein „Loch in der Landschaft“

Sigmaringen, 26. November (dpa).

Im Streit um ein „Loch in der Landschaft“ hat jetzt ein schwäbischer Bauer gesiegt. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen in Baden-Württemberg entschied: Das „Loch“ darf zugeschüttet bleiben. Dies berichtete Richter Otto-Paul Bitzer am Dienstag. Verloren hat den Rechtsstreit das Landratsamt Ravensburg. Der Bauer aus Wolfegg im Allgäu hatte ein 30 Meter breites , 60 Meter langes und 7,5 Meter tiefes Loch – eigentlich eher eine Mulde – auf seiner Wiese mit Erde zugeschüttet. Vom Landratsamt erhielt er die Aufforderung, die „unerlaubt in das Loch geschütteten 2000 Kubikmeter Erde“ wieder zu entfernen – es handle sich um ein „geologisches Denkmal“. Der Bauer wehrte sich. Er hatte das Loch – der besseren Bewirtschaftung wegen – zugeschüttet, und dabei sollte es auch bleiben. Das Landratsamt sah durch die Auffüllung die oberschwäbische Hügellandschaft gefährdet. Zu ihr gehören nach Auffassung der Behörde jene aus der Eiszeit stammenden „Löcher“.. Sie seien entstanden, als unterirdische Eismassen schmolzen und die Erde eingesackt sei, hieß es. In diesen „Toteis-Löchern“ bilden sich häufig Biotope mit seltenen Tieren und Pflanzen. Das Gericht nannte es in Anbetracht des enormen finanziellen Aufwandes „unverhältnismäßig“, von dem Bauern zu verlangen, das „Loch“ wieder freizulegen.

Felsendome werden zur bizarren Wunderwelt

Altes Bergwerk: Fledermäuse überwintern mit Eiskruste

Die eiskalte Witterung der letzten zwei Wochen hat die Rabensteiner Felsendome bei Chemnitz in eine bizarre Wunderwelt verwandelt. Überdimensionale Eiszapfen in dem alten Kalksteinwerk verzaubern groß und klein gleichermaßen: Das von den Decken und Wänden laufende Tropfwasser gefriert im frostigen Luftzug der Gänge sofort zu Eis. So wachsen von oben und von unten meterlange Säulen. „Zwar hatten wir im vergangenen Jahr ähnliches zu bieten, aber nicht schon so zeitig im Winter und schon gar nicht in diesem Ausmaß“, erinnert sich Bergwerksführer Bernhard Hartwig. „Kurz vor Weihnachten ging’s los“.

Die Berichterstattung über die Blautopfbefahrungen im Herbst 1995 und Frühjahr 1996

Nein, hier soll nicht ein weiteres Kapitel einer unendlichen Geschichte geschrieben werden, und es soll auch nicht über geologische Fragen gefachsimpelt werden, die Frage ist vielmehr, wie stellte sich die Höhlenforschung in den letzten Monaten für einen außenstehenden aber interessierten Menschen dar? Welche Eindrücke wurden im Zusammenhang mit der Berichterstattung vermittelt? Und schließlich soll eine Bewertung versucht werden, welchen Nutzen diese ungewohnte Publizität für die Höhlenforschung vielleicht gehabt haben mag.

Dabei beschränkt sich diese kleine Untersuchung auf die Printmedien, versucht da aber ein möglichst breites Spektrum zu erfassen, wie aus der Liste der einbezogenen Artikel im Anhang hervorgeht. Sowohl lokale und regionale, wie auch bundesweit verbreitete Zeitschriften wurden einbezogen. Die Auswahl ist willkürlich.