Höhlenschutz

Eingänge der Jakobshöhle von innen gesehen.

Kontrollgang auf dem Scheuelberg

Am Nachmittag mache ich eine Begehung einiger Höhlen auf dem Scheuelberg, um dort nach dem Rechten zu sehen. Schäden oder menschliche Verschmutzungen stelle ich erfreulicherweise nicht fest. Allerdings hat irgend jemand das Gitter, das eigentlich als Winterverschluss im Engen Loch dient, schon im vergangenen Jahr in die Jakobshöhle geschleppt und dort am Höhlenende abgelegt. Heute finde ich das Gitter in Eingangsnähe auf dem Boden liegend vor. Wenn sich in absehbarer Zeit niemand darum kümmert, kann man darauf warten, bis das Gitter ganz unten auf dem Küchenschellenweg landen wird… In der Jakobshöhle lasse ich mir Zeit und schieße ein paar neue Fotos.

Wildschweinvorkommen in Höhlen

Seit das Wetter in den letzten Wochen wärmer geworden ist, kann das verstärkte Vorkommen von Wildschweinen beobachtet werden. In Höhlen und auch in der freien Natur. Allerdings ist nicht von den Viechern die Rede, die Obelix zum Fressen gerne hat, sondern von der zweibeinigen Variante. Diese ist auch bekannt unter dem Fachbegriff „Umweltsau“. Vor ein paar Tagen wurde Anzeige wegen Müllablagerungen in der Jakobshöhle erstattet. Ich selbst stieß heute Morgen in der Oberen Pliksburggrotte auf dem Rosenstein auf die Hinterlassenschaften von Party People, die ich einsammelte und entsorgte. Den Vogel haben aber zweifellos die Jungs abgeschossen, die im April in der wilden Grillstelle auf dem Falkenberg bestimmt ein Dutzend Flaschen liegen gelassen haben. Ein Teil der Pullen war nicht einmal komplett leer getrunken. Geld spielt offensichtlich keine Rolle! Auch diesen Mist habe ich fluchend eingesammelt und entsorgt.

Die Kraft war offensichtlich nur ausreichend, um die vollen (und schweren) Flaschen und Dosen auf den Berg zu schleppen, nicht aber, die leeren (und leichten) Behälter wieder runter zu bringen. Geht ins Fitness, dann klappts nach ein paar Monaten auch mit dem Abtransport eures Mülls!

Höhle ohne Gitter

Adventskalender

Bei üblichen Adventskalendern ist es normal, dass zum 4. Advent alle Türchen geöffnet sind. Bei diesem Törchen wäre es aber angebracht, wenn es um diese Jahreszeit geschlossen wäre. Leider hat der dafür zuständige Verein diesen Winter die Höhle schon wieder nicht zugemacht. Warum? Wenn es nur um die Leute geht, die beim Tragen helfen, sind wir gerne bereit, Unterstützung zu leisten.

Die Fledermäuse wären sicher dankbar für ein Quartier, in dem sie ungestört den Winterschlaf abhalten können.

Hacken im Karst

Auf dem …berg gibt es die …höhle. Deren schachtartig nach unten führender Eingang wurde ursprünglich mit einem aufgesägten Mülleimer gesichert. Leider beschädigte der Gebirgsdruck diesen im Lauf der Jahre und es war auch nicht möglich, ihn abzuschließen. In der Folge wurde die Höhle von allzu sorglosen Personen befahren und zunehmend verschmutzt. Die Arge Rosenstein beschaffte bei den Behörden die Genehmigung, um den Eingang besser zu sichern und zu verschließen.

Wer hat es an der Teufelsklinge krachen lassen?

Am Wochenende wurde ich von befreundeten Höfos auf merkwürdige Löcher im Bachbett vor dem Teufelsklingenbröller aufmerksam gemacht. Die Löcher sind kreisrund, haben ca. 3 cm Durchmesser und eine unterschiedliche Tiefe. In einigen pappen die Reste einer Masse, die als Sprengzement gedeutet wird. Die Anordnung der eindeutig künstlichen Löcher lässt darauf schließen, dass irgend jemand versucht hat, das Bachbett durch Sprengungen tiefer zu legen und den Wasserspiegel im 1. Siphon abzusenken. Bei den Forschungsaktionen in den 80er und 90er Jahren waren uns die Löcher nicht aufgefallen. Sie müssen in den letzten 10 Jahren angebracht worden sein.

Die anwesenden Kameraden nahmen diesen Fund mit Missfallen zur Kenntnis. Jedem, der meint, in dem Naturdenkmal Teufelsklinge massive Eingriffe vornehmen zu müssen, sei empfohlen, sich besser nicht erwischen zu lassen. Von Seiten der organisierten Höhlenforscher wird das nicht akzeptiert!

Bohrlöcher im Felsboden unter der Trauflinie des Teufelsklingenbröllers

 

Dokumentation zum Naturdenkmal 4/21 »Linsemerhöhle« bei Bartholomä (Blatt 7225 Heubach)

1 Einleitung

Diese Dokumentation setzt sich mit der als Naturdenkmal 4/21 ausgewiesenen »Linsemerhöhle« bei Bartholomä auseinander.

Verfaßt wurde dieser Bericht auf Veranlassung des Landratsamtes Ostalbkreis, dem die Zerstörung dieser bedeutenden Höhle mitgeteilt worden ist.

Die Dokumentationslage ist relativ dürftig, da die Höhle nur in den 1960er Jahren von Höhlenkundlern bearbeitet worden ist und die überlieferten Berichte lediglich den damaligen Kenntnisstand widerspiegeln.

Eine umfassende Untersuchung mit zeitgemäßen Methoden war nicht möglich, da bereits in den späten 80er Jahren die Verschüttung der Höhle so weit fortgeschritten war, dass ein Betreten der horizontalen Höhlenteile nicht mehr möglich war. Auch ging die Dokumentation mittlerweile verloren, die von den Naturschutzbehörden um 1980 im Zusammenhang mit der Ausweisung zum Naturdenkmal erstellt worden ist.

Die verbliebenen Dokumente, bisher z.T. unveröffentlicht, sowie die Resultate der eigens durchgeführten Erhebungen, werden hiermit erstmals zusammengefaßt und sollen einen Überblick über die Linsemerhöhle und deren natur- und höhlenkundliche Bedeutung geben.

Die „Schatzkammerhöhle“, wie es weiterging

Kurze Übersicht über die bisherigen Maßnahmen zum Schutz der Höhle.

Nach div. Telefongesprächen fand am 19.01.99 eine Ortsbesichtigung im Steinbruch statt, bei der zwei Mann von der Geschäftsleitung des Steinbruchs, der Bürgermeister der betroffenen Gemeinde, mehrere Leute vom Landratsamt, Dr. Schloz vom geologischen Landesamt (GLA) BaWü und zwei Vertreter der Höhlenforschung (Novak, Schuster) anwesend waren. Der gleichfalls geladene Vertreter des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung e.V. konnte leider nicht teilnehmen. Obwohl wir schon 20 min. vor dem avisierten Termin am Schauplatz eintrafen, waren die anderen Teilnehmer noch früher da und hatten bereits in kleinen Grüppchen die Höhle befahren. Dadurch war der Anfang des „Meetings“ etwas unkoordiniert, trotzdem verlief das Gespräch dann aus Sicht des Höhlenschutzes sehr befriedigend.

Die „Schatzkammerhöhle“, ein akut gefährdeter Karsthohlraum

Vorbemerkung: Das nachfolgende Dokument stellt die leicht gekürzte Fassung des Dossiers dar, das dem Amt für Naturschutz im Landratsamt Ostalbkreis sowie dem Arbeitskreis Naturschutz Ostwürttemberg am 04.01.1999 vorgelegt worden ist. Wir bitten alle Höhlenforscher, die bereits Erfahrungen mit Höhlenschutzprojekten in Steinbrüchen gesammelt haben, um Informationsaustausch.

Am 02.01.1999 entdeckten G. Novak und R. Schuster im Steinbruch am [Lageangabe gelöscht] eine neue Höhle, die nach Ansicht der Bearbeiter eine in der Umgebung einzigartige Naturbildung darstellt, deren Erhalt sichergestellt werden muss. Die Gründe werden nachfolgend dargelegt.