Gestern ging formal die Höhlensaison 2020 zu Ende und bis zum kommenden Frühjahr bleibt die Höhlenwelt den Fledermäusen und anderen überwinternden Tieren überlassen. Während Höhlentouren pausieren müssen, werden Aktionen an der Erdoberfläche, wie etwa die Suche nach neuen Höhlen oder die Bestimmung von Eingangskoordinaten, natürlich weiterhin stattfinden. In der gegenwärtigen Situation ist es sowieso gesünder, sich draußen an der frischen Luft aufzuhalten.
Die Coronakrise wirft immer noch ihren langen Schatten bis tief in die unterirdischen Regionen. Aus diesem Grund fanden in diesem Jahr nur wenige Touren statt und diese in kleinen Teams mit meistens nur zwei Teilnehmern. Unsere wichtigste Höhle musste trotz der im vergangenen Jahr erbrachten Vorarbeiten leider liegen bleiben, denn in diesem Objekt kann man nur in einer größeren Gruppenstärke auf engem Raum arbeiten und das ist uns zu riskant gewesen.
Trotzdem ist uns auf dem Falkenberg bei Bartholomä die Erstbefahrung einer kleinen Schachthöhle gelungen. Die Forschungen liefen zu einem gewissen Grad sogar gruppenübergreifend ab. Die Fotos und Videos aus der Höhle sind inzwischen ausgewertet, der Plan ist gezeichnet und der größte Teil eines Berichts ist geschrieben. Nur beim Thema „Höhlenentstehung“ bin ich nicht sicher, wie die Entwicklung des Schachts höchstwahrscheinlich abgelaufen ist. Das erfordert noch eine weitere meditative Versenkung in die Literatur aber dafür habe ich jetzt mehrere Monate Zeit…