Irgendwie habe ich kaum gute Fotos von ausgerechnet der wichtigsten Höhle des Rosensteins, dem Finsteren Loch. Nicht digital und schon gar nicht auf Film – eine unbedingt zu schließende Lücke! Diesen Mangel abzuhelfen treffen sich Irene, Rudi und ich um 19 Uhr auf dem Rosenstein. Diese Uhrzeit habe ich vorgeschlagen, weil dann in der viel frequentierten Höhle hoffentlich nicht ständig Touris ins Bild latschen.
Es kommt wieder einmal anders als man denkt: Zeitgleich mit uns trifft eine Familie ein und Rudi leiht den Leuten sogar seine gesamte Beleuchtung aus. Deswegen müssen wir deren Rückkehr aus dem Loch abwarten. Dann aber sind wir dran und stürmen die düstere Tiefe des Finsteren Lochs!
Ich habe meine beiden Olympus-Kameras dabei, die E-M5 und die E-PL2. Auf der ersteren sitzt das 14er Panasonic und auf letzterer das 7.5mm Samyang Fisheye (ein geniales kleines Teil). Bei dieser Tour fotografiere ich fast ausschließlich mit dem letztgenannten Gespann. Dazu kommen noch drei Blitze nebst Funkauslösern.
Wir arbeiten uns langsam durch die Höhle nach hinten. In der ersten Halle ist es neblig (das kommt im Finsteren Loch immer wieder vor aber ich weiß nicht warum). Das macht Fotos mit Licht von schräg vorne schwierig, solche mit Gegenlicht jedoch spektakulär mit langen Lichtkegeln und Schatten.
Durch das gemächliche Tempo haben wir Zeit, auf die kleinen Dinge zu achten. So fallen uns an einer Wand in Kopfhöhe zusammen gebackene Steine auf. Vermutlich handelt es sich um Geröll des längst verschwundenen Höhlenbaches in einem alten, höher gelegenen Bachbett. Auch treffen wir ein paar Fledermäuse an, die durch die Lichtkegel unserer Lampen flitzen. Teilweise zischen die Tiere so dicht an uns vorbei, dass man ihren Flügelschlag wahrnehmen kann. So viele Flattermänner habe ich hier im Sommer noch nie gesehen – das stimmt optimistisch, dass die Schutzmaßnahmen zu greifen beginnen.
Geraume Zeit und viele Fotos später sitzen wir am Ausgang und philosophieren noch ein bisschen, bevor wir kurz nach 22 Uhr ausfahren und den Weg in die Heimat antreten.
Nachdem die Raumformen fotografisch festgehalten wurden, sollte man mit einem Makro wiederkehren und die Kleinformen dokumentieren. Eine Aufgabe für die (nahe) Zukunft.