Die dralle Wetterfee hat im Fernsehen noch sintflutartige Regenfälle für das Wochenende angekündigt, doch ein Blick aus dem Fenster am frühen Sonntagmorgen zeigt, dass keine Archen durch die überfluteten Straßen von Heubach driften. Also kann die geplante Grabung in der Weihnachtshöhle stattfinden!
Um 10 Uhr treffen sich Bernhard, Rudi und ich an bekannter Stelle und wandern eine starke halbe Stunde durch den zugigen Wald zum Höhleneingang. Markus stößt dort kurze Zeit später zu uns.
Bei den letzten Einsätzen wurde die Höhle kräftig erweitert und diese Spalte, die ich für ein Deckenmäander gehalten habe, weist nun mühsam zu schlufende Dimensionen auf. Bevor wir anfangen zu buddeln, zwänge ich mich auf der Seite liegend hinein. Man kommt so etwa drei bis vier Meter hinein, dabei geht es über Sinter leicht bergauf und wird schließlich zu eng. An einer Stelle führen Löcher nach unten in einen unteren Gangteil. Der untere Gangteil weist ein zackiges Profil auf, das aber mit Lehm verpapptem Geröll verfüllt ist.
Hier werden wir nun reihum aktiv und schaufeln den Dreck in Eimer, die per Eimerkette nach draußen gereicht und entleert werden. Der Boden muss noch etwas tiefer gelegt werden, damit man den horizontalen Vortrieb bequemer vornehmen kann.
Die linke Wand der Höhle besteht aus Lehm, Humus und Steinen. Durch die Grabung ist der Böschungswinkel grenzwertig geworden und wir müssen uns etwas einfallen lassen, damit der ganze „Spaß“ nicht runter kommt. Zumal oben auf dem Schmodder ein großer Stein liegt, der es einem eventuell übel nimmt, wenn der Untergrund unter ihm einfach weggezogen wird.
Daher endet die heutige Grabung nach etwa fünf Stunden und wir treten zufrieden mit dem Erreichten den Nachhauseweg an.