Nach langer Zeit steuern wir wieder einmal die Weihnachtshöhle bei Oberkochen an. Seit 2015 haben wir in der Höhle geforscht aber in den vergangenen Jahren war es ruhig in ihr geworden. Irene und ich wollen heute einige abschließende Arbeiten in dem Hohlraum vornehmen, zu denen vor allem Fotos und die Vermessung gehören. Vom Wanderparkplatz Tauchenweiler gehts los.
Ein flotter Marsch führt uns wenige Kilometer tief in die schweigenden Wälder zum Eingang der Weihnachtshöhle. Rein in die Schutzanzüge, Helm und Licht auf den Kopf und ab geht die Post. Viel Laub hat sich über die Jahre im Eingangsbereich angesammelt. Auch die aus dem Boden ausgestochenen Stufen sind inzwischen der Verwitterung anheim gefallen. Weiter hinten stoßen wir auf allerlei verschimmeltes Zeug. Teilweise handelt es sich um mit Pilzen überzogene tote Insekten und Spinnen und teilweise um Losung eines unbekannten Tiers.
Wir holen die Kameras heraus und beginnen damit, die Höhle zu dokumentieren. Ganz besondere Aufmerksamkeit widmen wir der Brekzie, die in der letzten Kammer die gesamte Höhlendecke bildet. Sehr ungewöhnlich! Massenhaft Bohnerze sind in das feste Material eingebettet. Ich vermute, dass es sich um umgelagerte Sedimente aus einem alten Flussbett handelt. Auf dem Rückweg nach draußen nehmen wir die Ausrüstungsgegenstände mit, die seit den früheren Forschungen noch in der Höhle lagen.
Zurück am Eingang greife ich mir das Vermessungsmaterial und Messzug um Messzug, erstellen wir den Grundriss und den Längsschnitt der Höhle. Wir lassen uns Zeit, alles möglich genau zu erfassen, um später einen guten Höhlenplan produzieren zu können.
Ruckzuck sind beinahe drei Stunden vorbei, als wir den Schlussstrich unter die heutigen Aktivitäten ziehen. Raus aus den Dreckklamotten, das Material geschultert bzw. unter die Arme geklemmt und der Rückmarsch zum Auto wird angetreten! Damit dürften die Erforschung der Weihnachtshöhle abgeschlossen sein. Die Winterpause werde ich dazu nutzen, um einen Bericht zu verfassen.