Peter war mal wieder mit seinen Söhnen auf Wanderung, von der er mit dem Hinweis auf eine potenzielle Höhlenentdeckung im Steinheimer Becken zurückkehrte. Nach einigem Hin- und Her bei der Terminabstimmung für die Weiterforschung, treffen sich heute Bernhard, Peter, Okvin und ich am südlichen Ortsausgang von Sontheim im Stubental.
Dort stolpern wir zuerst überraschend direkt neben dem „Burgstallweg“ über einen verschlossen Keller, über dessen Tür die Jahreszahl 1812 eingraviert ist. Wie wir inzwischen herausgefunden haben, wurde der Keller vor ein paar Jahren saniert und als Fledermausquartier eingerichtet. Es gibt darüber einen Pressebericht und sogar ein Youtube-Video. Sehr interessant!
Bei strahlendem Sonnenstein wandern wir die paar Schritte hinauf auf den „Burgstall“, den felsigen Hügel neben der Straße. Laut Höhlenkataster existiert dort das „Burgstallabri“, dessen Länge mit unglaublichen zwei Metern geführt wird. Wir finden dieses malerisch hinter einem hohen Baum gelegene Objekt sehr schnell und sind verwundert, wieso sich dieses Teil ins Kataster verirrt hat. Es handelt sich um eine Stelle, an der sich lediglich die Felswand gaaaanz leicht nach vorne neigt, also nicht einmal um eine Halbhöhle oder Abri. Nur geologische oder archäologische Besonderheiten rechtfertigen die Aufnahme dieses Nichts ins Kataster, wozu mir jedoch keine Einzelheiten geläufig sind.
Traumatisiert von dieser brettharten Höhle, grasen wir das Terrain nach weiteren Objekten ab. Ein bisschen weiter im Osten, am Ende der Felsen, stöbern wir eine Nische mit zwei oder drei komplett verstürzten Schlüfen auf, in denen keine Hoffnung auf Neuland besteht.
Nun aber steht das Highlight der Tour bevor, nämlich „Peters Höhle“, wegen der wir ja extra nach Sontheim gereist sind! Diese liegt auf der Oberseite des Felsens, kurz vor der Hangkante. Mit einem jederzeit zu selbstlosen Rettungseinsätzen bereiten Team im Hintergrund, schlüpft Peter heldenhaft in das kleine, nur zu beschlufende Höhlchen hinein und muss schon nach der Trauflinie abbremsen, um nicht hart auf die Rückwand der Kaverne aufzufahren. Leider erweist sich das Loch nach der Beseitigung von ein paar Ästen und Steinen als weniger als vier Meter lang und somit nicht wirklich katasterkompatibel. Das ist schade, denn eigentlich sieht es ganz schnuckelig aus:
Bernhard erzählt noch etwas von einem weiteren Eingang in den Felsen, den man von der Straße aus sehen könne. Wir finden ihn zunächst nicht. Erst am nächsten Tag kommt Peter nochmals vorbei, macht den Hohlraum prompt in der untersten Felsstufe dingfest und findet heraus, dass er knapp zwei Meter lang und beinahe 1,7 m hoch ist. Wenn die Verkarstung weiter voranschreitet, wird das vielleicht mal was.