Pünktlich zur Kaffeezeit bin ich von der ersten Höhlentour in diesem Jahr zurückgekehrt. Irene und ich versuchten, in den aufgelassenen Steinbrüchen an der Spielburg auf dem Hohenstaufen eine kleine Höhle zu finden, die der verstorbene Gmünder Höfo R. Kreuz in einer Tagebuchnotiz vom 19.09.1970 erwähnte. Der Notiz legte er auch eine Planskizze und eine Lageskizze bei. Aus der Lageskizze wurde ich aber nie richtig schlau. Nach einem Vergleich mit dem Satellitenbild wurde mir aber schließlich klar, wo sich das Loch befinden muss: An der östlichen Wand des westlichen Steinbruchs.
Unsere Recherche vor Ort brachte aber nur winzige Spalten ans Licht, die allenfalls für kleinwüchsige äthiopische Zwergpygmäen befahrbar sind. Im fraglichen Teil des Steinbruchs liegen zwei kaum begrünte und deshalb wahrscheinlich nicht sehr alte Felsstürze. Vermutlich ruht der Eingang der kleinen Höhle tief unter dem Hangschutt.
Im östlichen Steinbruch (in dem die Vereinskneipe des Schützenvereins steht) stöberten wir die Trümmer einer einstmals reich versinterten Höhle auf. Die Reste sind stark verbrochen und wie man an dem aus der ursprünglich senkrechten Lage gekippten Wandsinter erkennt, ist die Gesteinsscholle der Spielburg erst nach dem Einsetzen der Verkarstung in ihre heutige Position abgestürzt. Auch die an den Wänden des westlichen Steinbruchs pappenden Reste der Füllung zerstörter Karstspalten sind ein Indiz dafür, dass die Verkarstung älter ist als der Absturz der Gesteinsmassen. Vielleicht könnte man mittels radiometrischer Methoden das Alter des Sinters messen und eine Zeitmarke für den Bergsturz und den Abbau des Albtraufs schaffen?
Fazit: Kein Neuland, aber dafür etwas Bewegung an der frischen Luft bei geradezu frühlingshaften Temperaturen!