Höhle der deutsch-französischen Freundschaft

Mein alter Höhlenkumpel Peter im fernen Bavaristan fragte mich an, ob ich ihm dabei helfen würde, eine Gruppe Kinder durch die Falkenhöhle bei Bartholomä zu scheuchen. Na klar!Der Wind ist unangenehm frisch, als ich kurz nach 11 Uhr vom Parkplatz beim Kitzinghof los marschiere. Im Wald ist es dafür wunderbar friedlich und der Gesang der Vögel begleitet mich zum Höhleneingang. Dort bin ich noch allein, weshalb ich ein wenig die Oberfläche über der Höhle auf Einbrüche untersuche. Die Überdeckung der Falkenhöhle ist ja sehr niedrig, weshalb ich vermute, dass es neben dem Haupteingang noch weitere Verbindungen nach draußen gibt. Zwei Senken finde ich, aber es kann auch sein, dass dort nur Bäume mit ihren Wurzeln heraus gebrochen sind.

Eingang Falkenhöhle
Eingang Falkenhöhle

Kurz nach 12 höre ich Kinderstimmen und bald darauf schlägt Peter mit Weib und Kindern sowie weiteren deutsch-französischen Paaren inkl. Nachwuchs auf. Händeschütteln und zur Einstimmung gibts eine Runde Kekse. Peter teilt die befahrungswilligen Teilnehmer in zwei Gruppen auf aber als es ernst wird, rennen doch alle auf einmal in die Höhle. :)

Immer zwei Kinder zwischen zwei Erwachsenen beginnt die subterrane Polonaise durch den Endokarst. Durch die Eingangshalle geht es erst einmal grüppchenweise in die „Stalagmitenkammer“, wo die dicken Bodentropfsteine bewundert werden. Danach steigen wir in den Terrassengang auf, wo die kleinen Klettereinlagen über Versturzblöcke, Felsgesimse und Lehmpfützen von allen mit Bravour gemeistert werden. Nur über das Felstor kurz vor dem Ende trauen sich nicht mehr alle, weshalb die Endhalle nur noch in reduzierter Gruppengröße erreicht wird. Leider hat ein Kind dort einen Kopf-Fels-Kontakt, auch wenn der Schreck vermutlich größer als die folgende Beule ist. Trotzdem lassen die Krokodilstränen den Wasserstand ansteigen, weshalb wir rasch den Rückweg antreten.

Bald sind wir wieder draußen in der Frühlingsluft und bei rasch herumgereichtem Vesper sind alle Ängste und Sorgen wieder vergessen. Nach ein bisschen tratschen trennen sich unsere Wege. Eine kurze Tour zwar nur, die aber Spaß gemacht hat.