Die gute, alte …höhle ist zweifellos von einem Höhlenbach ausgeräumt worden. Horizontal verläuft der Gang mit seinem Bachhöhlenprofil nach vorne. Der heutige Eingang entstand durch den Einsturz der Hallendecke, nachdem die Überdeckung durch die Hangerosion immer geringer geworden war. Schon vor dem Einsturz kam das böse Trockental, schnitt sich tiefer und tiefer in den Albkörper ein und säbelte die schöne …höhle entzwei. Also könnte es doch gut sein, dass es auf der südlichen Talseite eine Verlängerung der Höhle gibt, oder?
Dies herauszufinden hatte ich in der Vergangenheit schon ein- oder zweimal versucht, dabei aber mehr oder weniger frei Schnauze den fraglichen Talhang abgegrast, ohne etwas zu finden. Diesmal lud ich die Vermessungsdaten in „Compass“ und legte sorgfältig Ausgleichsgeraden durch die Höhle, um die Vorzugsrichtung zu ermitteln. Die bevorzugte Gerade verlängerte ich auf der digitalen Landkarte bis zu der Stelle, wo sie den Hang schneidet. Dort ungefähr musste die Fortsetzung sein!
Die Sonne schien und ein Anruf bei Michael ergab, dass er Zeit und Lust auf fragwürdige Unternehmungen hatte. Also hackte ich die Koordinaten ins GPS und gemeinsam mit Michael gings um halb Zwei zum …
Am Eingang bereiteten wir uns durch die Einnahme von Zielwasser auf die Aktion vor, tratschten erst mal noch über Gott und die Welt, bevor wir uns mit Unterstützung durch das Department of Defense auf den Weg zum Zielpunkt machten. Leider ließ uns die paramilitärische Navigationstechnik im Nadelwald im Stich, so dass auf die altbewährte Papierausgabe der Karte zurück gegriffen werden musste. Wir fanden einen einen niedrigen Felsriegel (den ich schon von früher kannte) aus feinstem Lochfels, doch trotz kritischen Beschnüffelns jeder Felsritze kam nichts dabei heraus. Egal, dafür hatten wir einen fröhlichen Nachmittag an der frischen Luft!