Ich habe mir am späten Nachmittag ein wenig die Füße vertreten auf den Wiesen und Äckern zwischen Heubach und Böbingen. Schon vor einem Jahr fiel mir dort bei einer vergleichbaren Gelegenheit ein Loch im Acker auf. So richtig mit Trassierband rundrum.
Als Höfo geht man da schon mal im Geiste die Checkliste durch, was man alles für eine Befahrung braucht. Allerdings bremst das Wissen, dass im Untergrund nicht gerade höhlenfreundlicher Dogger bzw. Lias ansteht, die Begeisterung rasch aus. Bei näherer Inspektion fand ich heraus, dass das im Erdreich fließende Wasser den Boden ausgewaschen und zum Einbruch dieses Erdfalls geführt hat. Mit Karst hat das natürlich nichts zu tun.
Heute Nachmittag existierte das Loch nicht mehr; zugeschoben! Dafür hat sich einige Meter weiter eine witzige Kombination aus Quelle und Ponor gebildet. Aus einem ca. 50 cm weiten „Quelltopf“ im gepflügten Acker sprudelte munter das Schneeschmelzwasser (ca. ein Liter pro Sekunde).
Nach etwa zwei Metern oberirdischem Verlauf rauschte das Bächlein in ein etwa 30 cm großes Loch und verschwand dort im bröckeligen Untergrund.
Etwa 100 m weiter westlich quillt Wasser diffus aus dem leicht abfallenden Gelände; vermutlich handelt es sich um das Wasser aus dem „Ponor“.
Kein Karst an dieser Stelle, trotzdem witzig, was die Natur an kurzlebigen Hohlräumen hervorzubringen in der Lage ist!