Am Freitag hatte ich Termine in Schwäbisch Gmünd. Die Pause überbrückte ich mit einem Spaziergang auf den Salvator. Dort, gleich hinter dem Bahnhof, befindet sich am Ende eines Stationenweges die m. W. einzige Höhlenkirche Deutschlands.
Zu barocken Zeiten hatte man einige noch ältere künstliche Hohlräume erweitert und diese teilweise mit einer gemauerten Fassade, einem Kirchturm und einem Dachansatz ergänzt. Die Kirche besteht aus einem oberen und einem unteren Raum. Oben befindet sich eine ganze, direkt bei der Anlage des Raumes aus dem Stubensandstein gemeißelte Figurengruppe. Zahlreiche weitere Figuren, Reliefs und Ritzzeichnungen finden sich in der Höhlenkirche und an den Felswänden an der Erdoberfläche. Im unteren Raum weckt eine verschlossene Holztüre Begehrlichkeiten: Hinter ihr soll ein Geheimgang beginnen, der bis hinüber ins Kloster Lorch führen soll! O.k., in der grausamen Wirklichkeit, festgestellt von Höfos in den 70er Jahren, führt der Gang nur wenige Meter weit bis zu einem verbrochenen Ausgang nahe dem Kirchturm.
Ein kultur- und kunstgeschichtlich bedeutender Platz! Schade, dass der Zahn der Zeit bereits kräftig nagt und offenbar das Geld für ein schlagkräftiges Restauratorenteam fehlt. Übrigens sollte man die Person verprügeln, die den potthässlichen und völlig fehlplatzierten Alu-Kleiderhalter an die Wand der oberen Kirche gedübelt hat!