Höhlensuche

Der Bröller brüllt leise

An diesem sonnigen-heißen Sonntag trudeln Irene und Rudi gegen halb Zehn in meiner Residenz ein und sogleich schwingen wir unsere Gesäße in die vierrädrige Gehprothese. Die Reise endet schließlich auf einem kleinen Wanderparkplatz in … Von dort wandern wir durch das … mit dem Ziel, die seitlichen Quellaustritte zu untersuchen, die dem Hauptbach Wasser zuführen. Um dem 1. Zipfer’schen Gesetz Genüge zu tun, führen wir heute nur eine minimalistisch-desolate Ausrüstung mit uns (eine einzige billige LED-Lampe, helgestellt von Zwangsalbeitel in Gulag in China und sonst nichts).

Weihnachtshöhle

Ride the Lightning

Trotz dürftiger Wetterprognose kommt eine außergewöhnlich kampfstarke Truppe von sechs Höfos zusammen, um mal wieder etwas in der Weihnachtshöhle zu bewegen. Die letzte Grabung, über die es keinen Blogpost gibt, war schließlich schon am 22.05. So sieht man heute einen Höfo mit ein paar Holzbalken auf den Schultern durch den Wald Richtung Höhle hüpfen, die übrigen fünf Heinzelmännchen und -Weibchen hintendrein trottend.

Grabung statt Sintflut

Die dralle Wetterfee hat im Fernsehen noch sintflutartige Regenfälle für das Wochenende angekündigt, doch ein Blick aus dem Fenster am frühen Sonntagmorgen zeigt, dass keine Archen durch die überfluteten Straßen von Heubach driften. Also kann die geplante Grabung in der Weihnachtshöhle stattfinden!

Um 10 Uhr treffen sich Bernhard, Rudi und ich an bekannter Stelle und wandern eine starke halbe Stunde durch den zugigen Wald zum Höhleneingang. Markus stößt dort kurze Zeit später zu uns.

Durchbruch fast geschafft

Heute ging die Grabung mit zwei Höfos (Irene und ich) in unserer neu entdeckten Höhle weiter. Der Eingangsbereich unter dem Felsdach musste, bevor es ans Ausgraben des Schlüssellochprofils geht, tiefergelegt und verbreitert werden, damit man Platz zum Arbeiten hat. Nachdem dies nach fast 1 Kubikmeter Erde ausgraben geschafft war, machten wir uns ans Freilegen des Höhlengangs.

Etliche Strapazen weiter, brach ich mit der Schaufel im unteren Bereich ein und legte einen erst mal nicht schlufbaren Gang frei, der parallel unterhalb unseres eigentlichen Gangs verläuft.

Der Hauptgang wurde von uns so weit freigelegt, dass man schon abschätzen kann, dass es weiter hinten breiter und auch höher wird. Wie es jedoch weitergeht, wird sich noch zeigen, denn unsere Gucklöcher begrenzen das Sichtfeld noch zu stark. Es bleibt noch einiges an Erde zu bewegen, bevor wir dort hineinschlufen können. Die bis dahin zu erbringende Arbeit  ist  inzwischen durchaus überschaubar. Es geht weiter.

Mützenparty

An einem kalten Wintermorgen rotten sich die Träger der lustigen Wollmützen auf dem Parkplatz bei … zusammen: Bernhard, Irene, Markus und ich. Wir wollen in der Kleinhöhle graben, der wir bereits am 03.01. auf den Pelz gerückt waren. Kamerad Rudi ist leider verhindert, hat aber seine Connections zur Jäger- und Försterszene spielen lassen, so dass wir die Grabung mit offizieller Zustimmung angehen können. Wir dürfen sogar legal mit dem Auto zur Höhle fahren, nehmen davon aber für heute Abstand, da Schnee auf den Bergen liegt. Eine Wanderung von rund 40 Minuten bringt uns und unser Werkzeug zum Schauplatz der heutigen Tour.

Grabungspunktlandung mit Hilfe einer Fluke Wärmebildkamera

Unsere potentiell geeignete Stelle für das Auffinden einer neue Höhle stellte sich so dar, dass nur ein mehrere Meter breites Felsband knapp über dem Boden zu sehen war. Zwischen dem Felsband und dem Boden waren nur wenige Zentimeter Platz.

Anzeichen für eine Höhle gab es, allerdings nur wenig. Es gab hier auch viel Spekulation. Unsere Sondierkamera stiess hier eindeutig auf deutliche Grenzen und nutzte uns hier nichts. Immer wieder hat sich durch das Hineinschieben ein Blätterhaufen aufgetürmt, der dann die Sicht versperrte.

Aber wo hinuntergraben? Bei mehreren Metern Breite! Hilfreich hat sich hier unsere Fluke TIR1 Wärmebildkamera erwiesen. Diese Wärmebildkamera hat eine sehr hohe Temperaturauflösung und zeigte uns in dem wenigen Zentimeter breiten Spalt die wärmsten Stellen. Genau dort gruben wir dann hinunter und erreichten eine exakte Punktlandung zu unserer damit neu entdeckten Höhle. Die Wärmebildkamera hat uns eventuell das Ausgraben einiger Kubikmeter Erde erspart. Wer weiß, ob wir sonst genau dort hineingegraben hätten. Dummerweise habe ich leider vergessen, davon Aufnahmen abzuspeichern. Deshalb hier keine Wärmebilder.

High Noon im Nebel

Kamerad Bernhard wurde an Weihnachten vom sonnigen Wetter hinaus in die Wälder gelockt und weil er offensichtlich artig war, bekam er auch ein Geschenk vor die Füße gelegt. Ein Loch. Ein Loch, das es zu inspizieren gilt.

Neues Jahr, nicht mehr Weihnachten, Nebel und Modder statt Sonnenschein. Bernhard, Irene, Markus, Rudi und ich treffen Punkt 12 Uhr auf dem Parkplatz bei … ein und nach einer Runde Gutes-Neues-Jahr-Wünsche, schlagen wir uns in die Büsche.