Motiviert von Irenes Beitrag, nutze ich nach tagelangem Dauerregen die Regenpause für einen kurzen Besuch am Bröller. Schon auf dem Weg vom Parkplatz hinab ins Tal, tönt mir das Tosen des entfesselten Wassers entgegen. Und wirklich, durch die Klinge, in der sich die Höhle befindet, stürzt ein sehenswerter Wasserfall in die Tiefe.
Am Höhleneingang sehe ich, dass der reißende Bach die gesamte Breite des Bachbettes ausfüllt. Ich baue zunächst das Stativ auf und schieße ein paar Fotos. Dann steige ich vorsichtig ohne Fotoapparat in das Bachbett und versuche, zum Eingang zu gelangen. In der letzten Schräge davor scheitere ich an der starken Strömung, die mir beinahe den der Bachmitte zugewandten Fuß unter dem Leib wegreißt. Ich kann sehen, dass sich an einem der Steine in der Höhle eine stehende Welle gebildet hat. Man kann sich ausmalen, mit welchem Druck das Wasser aus dem Erdinnern gepresst wird!
Ich zücke dann den Meterstab und die Stoppuhr und finde folgendes heraus:
Über den näherungsweise ermittelten Querschnitt des Bachbetts und der Zeit, die ein ins Wasser geworfener Driftkörper für einen Meter benötigt, komme ich auf eine Schüttung von maximal 50 l / s. Maximal deshalb, weil das Wasser am Boden und den Seiten des Kanals natürlich langsamer fließt als in der Mitte.
Mensch, warum endet eine Höhle, die so viel Wasser spucken kann, schon nach so kurzer Strecke im Versturz!