Ok, ich war in den letzten Dekaden so oft in der Schreiberhöhle, dass ich die Position jedes Tropfsteins fast schon singen kann, für Bernhard und Kai dagegen ist sie noch Neuland. Immerhin handelt es sich um eine der größten Höhlen hier in der Gegend und ist immer wieder einen Besuch wert. Nachdem die Schreiberhöhle in den letzten Jahren komplett verschlossen war, ist sie z. Z. wieder offen.
Um 17 Uhr treffen wir uns an dem Forstweg, der von der Landstraße zur Höhle führt. Im Wettlauf mit den wie verrückt attackierenden Bremsen schlazen wir uns an, hängen die Drahtseilleiter an den einzementierten Kletterhaken neben dem Eingang und hangeln uns einer nach dem anderen in die Finsternis hinunter.
Unten angelangt, bekrabbeln wir so ziemlich alle Gänge, die die Höhle zu bieten hat. Dank der verzweigten Ganganlage sind das einige und Bernhards Prognose, nach eineinhalb Stunden wieder draußen zu sein, wird gleich mal um eine Stunde überboten. Die Höhle wartet mit vielen kleinen, feinen Schmuckstücken auf und dementsprechend dauert es seine Zeit, bis wir alles gesehen haben.
Neue Erkenntnisse können nicht gewonnen werden. In der versinterten Seitenkammer bei der Bisonhalle stellen wir jedoch fest, dass so ein paar Vollhonks mehrere Tropfsteine nur so zum Spaß abgebrochen und die Bruchstücke zurück gelassen haben. Da braucht sich niemand zu wundern, wenn Höhlen dauerhaft verschlossen werden!
Kurz vor 20 Uhr kraxeln wir ans Tageslicht zurück, wo es immer noch drückend heiß ist und die Mistsbremsen sofort wieder zuschlagen. Rasch fliegt die Ausrüstung in die Autos und es geht nach Hause.