Altheimer Klufthöhle

Am letzten Wochenende haben wir noch geschwitzt wie die Elche, während heute ein empfindlich kühler Wind Irene und mich auf dem Weg zur Altheimer Klufthöhle (liebevoll Alzheimer Klufthöhle genannt) begleitet. Im Zielgebiet angekommen, checken wir sofort den Eingang und stellen erfreut fest, dass er nicht verschlossen ist. Da kommt Bernhard ums Eck gebogen und sogleich bereiten wir uns auf die Befahrung vor. Wir schlüpfen in die Schlaze und Abseilgurte und es geht los! 

Erst einmal entfernen wir ein paar lose Steine im Bereich des Mundlochs und rutschen nacheinander an einem kurzen Seil in den etwa vier Meter tiefen Eingangsschacht hinunter. Dort schlägt uns ein ekliger Gestank entgegen, weil irgend ein Mistkerl in den Schacht gepinkelt haben muss. Ich hoffe, der Typ bekommt den Tripper! Grund genug, so schnell wie möglich weiter zu gehen. Wir rücken in den nach rechts leicht abfallenden Gang vor, der uns nach ein paar Metern zu dem schön versinterten Direktschacht führt. Die ollen Spits dort waren schon vor zehn Jahren rostig und sind heute quasi aus der Wand gefault. In der Wand stecken zudem ein paar Zehner Expressanker, die aber auch schon angerostet sind. Nach einigem Hin- und Herüberlegen bauen wir das Seil ordentlich ein und können nun die angenehme, da überwiegend frei hängende Seilfahrt ins untere Stockwerk der Höhle genießen.

Der Direktschacht in den unteren Höhlenteil wird eingerichtet.

Nach ungefähr zehn Metern Abseilen setzen wir unten auf dem mit Felsbrocken übersäten  Schachtgrund auf. Nach rechts geht es nur ein paar Meter weiter zu einem großteils verstürzten Schacht. Nach links geht es durch eine kurze Bückstelle und wir erreichen die geräumigen Höhlenteile. Der Grund ist so dermaßen zäh verlehmt, dass man manchmal ganz schön Kraft benötigt, um den Stiefel wieder vom Boden zu bekommen, ohne diesen dabei vom Fuß zu streifen. Die Fortbewegung wird von unanständigen, knatschigen Geräuschen begleitet. Links ein verstürztes Gangfenster, wo man sich ein Stück weit hinein zwängen kann; rechts geht es über Blöcke aufwärts in einen Gang, der sich in zwei Äste aufteilt und schließlich endet.

Gangverzweigung in der Altheimer Klufthöhle, kurz vor dem Ende.

Dieser Höhlenteil weist auch einige hübsche Sinterformationen auf, die jedoch schon deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Zum Einen wurden vor Jahrzehnten Autowracks über der Höhle deponiert und das versickerte Altöl hat bis heute einen ekligen schwarzen Schmierfilm auf dem Sinter hinterlassen. Zum Anderen gibt es Leute, die den weißen Sinter mit lehmigen Händen anfassen müssen. Die beiden Schächte scheinen wohl kein ausreichendes natürliches Hindernis darzustellen. Liebe Höhlenbesucher, bitte fasst die Tropfsteine nicht an! Achtet darauf, nicht mit den lehmigen Kleidern an den weiß überzogenen Wänden entlang zu streifen! Dann haben wir alle die Chance, uns noch lange an einer sehr schönen Höhle zu erfreuen.

Gangfenster

Wir schießen einige Fotos. Leider zickt mein Zweitblitzauslöser herum, so dass wir den zweiten Blitz umständlich von Hand im Dunkeln auslösen müssen. Es kommen am Ende aber doch ein paar brauchbare Bilder heraus.

Bernhard steigt als erster den Direktschacht wieder hoch. Er schwingt sich am Seil zur Schachtwand, um dort eine Spalte zu inspizieren. Sie führt aber auch nur wieder hinunter in die schon begangenen Räume. Oben angekommen zieht er den Schleifsack hoch, der in der kleinen Engstelle unter dem Ausstieg hängen bleibt. Irene macht den Schleifsack los, als sie an der Reihe ist. Ich markiere das Schlusslicht. Draußen empfängt uns leichter Nieselregen, der aber aufhört, während wir unser Material verstauen.