Die Wasserhöhle in der Wüste

In den letzten Tagen habe ich ein bemerkenswertes Buch in die Finger bekommen, dessen Lektüre die täglichen Bahnfahrten zwischen Zuhause und Arbeitsplatz wie im Fluge vergehen ließen.

Es heißt „Der Wasserkartograf“, auf Deutsch erschienen im Verlag Frederking & Thaler im Jahre 2004. Verfasst hat es der Amerikaner Craig Childs.

Mr. Childs schildert in dem Werk seine Studien über das Wasser in den Wüsten des amerikanischen Südwestens. Seine Wortwahl ist sehr poetisch, manchmal leider auch ein wenig in Richtung Schmalz übertreibend. Ich konnte mir die wie blaue Augen in den Himmel über der Wüste blickenden verborgenen Teiche förmlich in meiner Fantasie ausmalen. Oder die Regentropfen während des nächtlichen Biwaks auf mich herab platschen fühlen und mitfiebern, als der Autor über seinen Absturz in einem Canyon unmittelbar vor dem heranbrausenden Wasser einer Flut erzählt.

In einem Kapitel beschreibt Childs die Befahrung einer aktiven Höhle im Grand Canyon, die einen Wasserfall speist. Gemeinsam mit einem Kumpel schiebt er sich gegen die Strömung ins Innere der Erde, immer in der Gefahr, vom Wasser über den Wasserfall in die Tiefe hinunter gerissen zu werden. Weiter drinnen gelangen die Beiden an schweigende Höhlenseen, deren Ruhe nur vom Fall der Wassertropfen gekräuselt wird. Seine Darstellung der Rückkehr zum Eingang und das Verblassen des Erlebten beim Erreichen des Tageslichtes kommen mir persönlich sehr bekannt vor!

Kurz: Mir gefällt das Buch und ich mag es gerne weiter empfehlen.