Eine Diskussion im Mühlbach-Forum über Dolinen im Lias bei Göppingen erinnerte mich daran, dass mir vor 20 Jahren mein damaliger Vereinskamerad Peter eine Doline bei Böbingen gezeigt hatte, die auch im Lias lag. Er hatte mir erzählt, dass ihm das Objekt schon länger bekannt war. Es sei wiederholt von den Bauern zugeschüttet worden und doch stets wieder nachgebrochen. Als wir im Dezember 1987 dort waren, war das Loch laut meinen Notizen einen Meter tief bei einem Durchmesser von zwei Metern. Fotos hatte ich leider keine gemacht und auch die Koordinaten nicht aufgenommen. Meine Erinnerung gaukelt mir nach zwei Jahrzehnten vor, dass die Doline frische Abbruchkanten und senkrechte Wände hatte.
Am Sonntag Nachmittag machte ich mich bei wunderbarem Frühlingswetter auf nach Böbingen. Am Ortsrand an der Straße nach Schönhardt blieb die Gehprothese auf dem kleinen Wanderparkplatz zurück und ich graste die Wiese nördlich der Straße nach Brackwang ab. Die Wiese war, genau wie in meiner Notiz von vor 20 Jahren beschrieben, staunass und das Wasser aus diffusen Austrittstellen plätscherte als Bächlein zum Straßengraben hinunter. An einigen Stellen standen Pfützen auf der Wiese.
An einer ganz leicht angedeuteten Hangkante fand ich im Abstand von wenigen Metern zwei leichte Senken im Boden. Die eine hatte einen halben Meter Durchmesser, die andere einen von zwei Metern. Eingesenkt waren sie nur jeweils wenige Zentimeter. Ich hatte keinen Schimmer, ob eines dieser Objekte die (inzwischen aufgefüllte) Doline von damals darstellt; das gab meine Erinnerung einfach nicht mehr her. Das GPS sagte folgendes zu den Koordinaten:
32U E 567609, N 5409154, alt=448 und
32U E 567591, N 5409152, alt=447
Außerdem wurden diesmal Fotos geschossen und georeferenziert. Mit diesen Informationen kann man die Stelle künftig leichter im Auge behalten. Das aus der Wiese sickernde Wasser zeigt an, dass die Subrosion an dieser Stelle noch immer aktiv ist. Vielleicht führt dies dazu, dass die Doline eines Tages wieder nachsackt.
