Ab und zu muss man mal einen Großputz machen und verschiedene Dinge bereinigen. Dazu gehören auch alte höhlenkundliche Ausarbeitungen. Viele der Höhlen am Rosenstein wurden bereits in den 80er Jahren vermessen, fotografiert und dem Höhlenkataster zugeführt. Damals wusste man hierzulande noch nicht, wie man GPS buchstabiert und die Koordinaten der Höhlen musste man von der topographischen Karte aus Papier abnehmen. Die Position auf der Karte wurde meistens anhand der Entfernung von einem markanten Punkt geschätzt. Es ist also an der Zeit, die alten Koordinaten mit neuer Technik zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit kann man auch die Höhlenpläne überprüfen und neue Fotos machen.
Am Nachmittag treffen Bernhard, Kai, Markus, Irene und ich auf dem Rosenstein zusammen und steuern den Nordosthang an. Ich habe in der Deckeltasche meines Rucksacks ein dediziertes Garmin-Navi und das Samsung-Telefon mit Osmand im Parallelbetrieb, um die Ergebnisse vergleichen zu können. Das Navi bringt meist bessere Höhenangaben (Luftdruck) und das Telefon genauere Koordinaten.
Bald stehen wir vor der Inschriftenhöhle, lokal auch als „Rulamans Sch…haus“ bekannt. Wir schlazen uns an und robben ins Loch. Am Anfang ist der Humusboden noch feucht, nach der Engstelle dagegen trocken und Insekten gibt es auch nur wenige. Das kleine Höhlchen ist heute richtig gemütlich. Irene und ich schießen Fotos. Der Höhlenplan ist ok, auch wenn ich heute den Schluf in die letzte Erweiterung vor dem Ende etwas anders darstellen würde. Die Koordinaten müssen nur geringfügig berichtigt werden.
Wir gehen kurz weiter zum Fuchsloch. Eine Befahrung ist nicht vorgesehen, aber wir stellen fest, dass der Eingang nicht verschlossen ist. Normalerweise ist hier ganzjährig zu.
Wir folgen dem Fuß der Felswand Richtung Westen und klappern weitere Höhlen ab.
Zuerst die Rosenstein-Überdeckungshöhle 2, deren Koordinaten sich als grottenfalsch erweisen. Die Lage muss um mehrere 100m korrigiert werden.
Danach kommen die Bärenhaldenhöhlen 5-3 dran, die dicht beieinander liegen. Die Koordinaten müssen nur minimal verändert werden.
Irene und ich klettern hoch zum Eingang der Höhle 3, um drinnen ein paar Fotos zu machen. Die Höhle ist klein und so geht das schnell. Unschön sind die Mengen von Fuchsdreck im Loch. Diese Mistviecher vermehren sich wie die Karnickel und kacken alle Höhlen zu, seit sie nicht mehr von der Tollwut dezimiert werden. Zeit für ein paar gediegene Karbid-Explosionen im Bau. ;-)
Zum Eingang der Bärenhaldenhöhle 2 müssen wir über einen steilen Hang hoch krebseln. Diese Hammerhöhle hat einen mannshohen Eingang, der in eine mit viel gutem Willen 4m lange Fortsetzung führt. Katasterwürdig ist sie keinesfalls aber es handelt sich um eine Altlast, die wir mitnehmen müssen. Genau 3 Fotos und ein paar geringfügig modifizierte Koordinaten später sind wir wieder unten am Weg.
Das letzte Objekt ist – wer erräts? – die Bärenhaldenhöhle 1. Es handelt sich um die größte der Bärenhaldenhöhlen. Der Plan passt, die Koordinaten bedürfen auch nur geringster Modifikationen. Ein paar Bildchen von der schnurgerade auf einer Kluft verlaufenden Höhle und wir sind fertig.
Von der Überdeckungshöhle abgesehen, sind die alten Daten bisher gar nicht schlecht!