Kurz nach acht Uhr morgens machte sich das SEK (Speläologisches Einsatzkommando) von der Ostalb, bestehend aus Irene und mir, auf den Weg auf die Blaubeurener Alb. Das Ziel war, zusammen mit den Freunden von der Arge Grabenstetten eine (legale und behördlich genehmigte!) Grabung in der …höhle in Angriff zu nehmen. Gegen halb zehn kamen wir am Wanderparkplatz oberhalb von … an und stapften fertig eingerödelt zur Höhle. Die Mitstreiter Martina, Felix, Christian und Reinhard trafen wenige Minuten später ein.
Mit etwas Gefummel und Gerüttel öffneten wir den Verschluss wenige Meter im Inneren der Höhle und zogen ein bereit liegendes Stromkabel bis nach draußen. Felix machte es sich im Freien gemütlich und beaufsichtigte das Stromaggregat, das wiederum im Höhleninnern die mit dem Kabel verbundene „Luftpumpe“ antreiben sollte. Wir anderen schlängelten uns durch die verschiedenen Engstellen, kraxelten Kletterstellen hoch und durchschritten ab und an geräumige Passagen, bis wir in ca. 250 m Tagferne das Einsatzgebiet erreichten. In einer kleinen Halle vor dem „Sargdeckel“ hängten wir einen ausrangierten Staubsauger an einen langen Schlauch, der die verbrauchte Luft aus der Grabungsstelle am Höhlenende absaugen sollte. Das funktionierte im Übrigen ganz gut; man konnte deutlich fühlen, wie unter der Decke frische Luft von weiter vorne nachströmte und die Abluft ersetzte. Die Grabungsstelle kam nach weiteren vielleicht 30 m und lag am Ende eines Krabbelganges.
Reihum rückten wir dem Sedimentstopfen aus Ton und Feinsand am Höhlenende auf die Pelle. Einer buddelte und füllte den Abraum in einen kleinen Wagen, den die anderen von einer Person zur nächsten weiter nach vorne schoben und kurz vor dem Staubsauger in der Halle ausleerten. Wir wechselten uns in unregelmäßigen Abständen ab, so dass jeder an jeder Station einmal zum Einsatz kam.
So flogen die Stunden bei eifriger Arbeit, aber auch Spaß und guter Laune dahin. Irgendwann nach der Mittagspause quittierte der Staubsauger seinen Dienst. Kein Strom mehr auf der Leitung! Wir machten aber in Ruhe weiter, bis die Luft in dem abfallenden Schluf zu muffig geworden war. Von einer echten Gefahr durch das Kohlendioxid war aber bei Weitem noch nichts zu bemerken. Aber es war nun schon später Nachmittag und das Hacken, Schaben und Scharren in dem niedrigen Raum forderte sogar von unseren jungen Speläos seinen Tribut. Es ist schwer zu sagen, wie viel Neuland wir in dieser Zeit der Höhle abgetrotzt hatten. Vielleicht einen Meter, kaum mehr.
Wir packten unsere sieben Sachen und begaben uns auf den Weg nach draußen. Gegen 17 Uhr blinzelten wir wieder ins Tageslicht. Wie wir feststellten, hatte das Aggregat beim Nachtanken den Stromkreis unterbrochen, ohne dass sich der Motor abgeschaltet hatte. Dadurch war es Felix erst viel später aufgefallen, dass wir gar keinen Strom mehr bekamen.
Nach dem Ausrödeln und dem Verladen der Ausrüstung traten wir auf verschiedenen Wegen die Heimreise an. Wir kommen wieder!