Am Karfreitag-Nachmittag hüpfe ich ins Auto und steuere „unseren“ Bröller an. Ich beabsichtige, mir die geologischen Verhältnisse etwas genauer anzuschauen und möchte herausfinden, ob in der Klinge die Schichtgrenze zwischen der Impressamergel-Formation und der Wohlgeschichtete-Kalke-Formation ermittelt werden kann. Das Wetter war in den vergangenen Tagen nicht besonders gut, aber auch nicht mit sehr viel Regen verbunden. Daher hoffe ich, dass der Bröller nicht schüttet und ich trockenen Fußes in der Klinge herumturnen kann. An meinem üblichen Parkplatz angekommen sehe ich jedoch, dass die dortige Quelle mit ordentlichem Druck schüttet.
Motiviert von Irenes Beitrag, nutze ich nach tagelangem Dauerregen die Regenpause für einen kurzen Besuch am Bröller. Schon auf dem Weg vom Parkplatz hinab ins Tal, tönt mir das Tosen des entfesselten Wassers entgegen. Und wirklich, durch die Klinge, in der sich die Höhle befindet, stürzt ein sehenswerter Wasserfall in die Tiefe. …
Was ist in dem im Mai entdeckten Bröller passiert? Zuerst wenig, denn die Enge des vom Eingang nach links ziehenden Schlufes versprach nicht viel bezüglich aufregender Entdeckungen. Erst für Ende Juli wurde eine weitere Aktion geplant, die aber aufgrund des mehrere Tage anhaltenden Dauerregens wortwörtlich ins Wasser fiel. Bei einer Ortsbesichtigung am 26.07. beobachtete Rudi einen respektablen Bach, der tosend aus dem Eingang des Bröllers heraus schoss. Am 29.07. war ich mit Okvin vor Ort, wo ich die Schüttung des Höhlenbaches auf immerhin noch rund 3 l/s schätzte. Am 06.08. war die Höhle trocken und wir haben zugeschlagen!
Die hier mehrfach angekündigte Albertus-Magnus-Tagung der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg ging heute wie geplant über die Bühne. Rund 55 Naturfreunde und -Forscher hatten sich um 9 Uhr im Gasthof Hirsch zu Heubach eingefunden. Auch einige Gesichter aus der Höhlenforschung waren dabei.
Nach der Begrüßung hatte ich die Ehre, den ersten Vortrag zu halten und das Publikum visuell in das Hypogäum des Rosensteins zu führen. Der Vortrag fand großen Anklang, denn nach dem Schlusswort kam es zu etlichen interessanten Fragen, die ich nach Kräften beantwortete. Die Vortragsfolien stehen zum persönlichen Gebrauch online zur Ansicht.
Nach der Kaffeepause ging es weiter mit dem Vortrag von Prof. Dr. D. Rodi über die Pflanzengesellschaften am Rosenstein. Dieser Vortrag wurde anschließend noch von U. Gedack mit Ausführungen zu den besonderen Pflanzen vertieft.
Der letzte Vortrag war eigentlich ein Doppelvortrag. Im ersten Teil stellte W. Naak die jüngsten Erkenntnisse über die steinzeitlichen Funde vom Rosenstein dar. Im zweiten Teil ergänzte A. Nagel die Vorgeschichte mit Ausführungen über die Wallanlagen auf dem Heubacher Hausberg.
Von konzentriertem Zuhören bekommt man bekanntlich einen großen Hunger und Durst, der dann von der Mannschaft des „Hirsch“ vorzüglich gestillt wurde.
Nach der Mittagspause fanden noch zwei Exkursionen auf den Rosenstein statt, die ich leider aus Zeitgründen nicht wahrnehmen konnte.
Das Fazit zu der Veranstaltung: Mir hat es gefallen! Die Vorträge waren spannend und es ergaben sich interessante Gespräche.
Meine bessere Hälfte und ich kommen gerade von einem Spaziergang aus Lautern hinter dem Rosenstein zurück.
Vor 30 Jahren haben wir, meine Höhlenfreunde und ich, in einer aufgelassenen Kiesgrube bei der Lauterner Ölmühle zwei merkwürdige Höhlen untersucht. Merkwürdig deswegen, weil sie sich in einer zu Gestein verfestigten Brekzie befanden. Wahrscheinlich hat Kalktuff, der im Lappertal verbreitet ist, den Hangschutt zusammen geklebt. Die beiden Höhlen waren zusammen 7 m lang. Wegen ihrer geologischen „Exotik“ wurden sie unter der Nummer 7225/99 und dem Namen „Konglomerathöhlen“ im Höhlenkataster erfasst. So häufig sind Höhlen in quartärem Gestein nicht! …
Es ist vollbracht! Sämtliche Vermessungsdaten von allen Höhlen am Rosenstein wurden in Compass erfasst und per EDV ausgewertet. Diesem Erfolg gingen einige Recherchen voraus, die in einem Fall sogar gruppenübergreifend zwischen Heubach, Schwäbisch Gmünd und Laichingen abliefen. Ich danke an dieser Stelle den Freunden Daniel und Ritschi für geduldiges Stöbern in staubbedeckten, alten Vermessungsbüchern, um vor mehr als 30 Jahren gewonnene Daten wieder ans Licht zu bringen. Bei zwei Höhlen sind die Messdaten nicht mehr vorhanden, konnten aber aus den noch existierenden Plänen rekonstruiert werden.
Im Höhlenkataster Schwäbische Alb sind für den Rosenstein insgesamt 44 Katasternummern vergeben. Davon entfällt
eine auf einen künstlichen Hohlraum
eine auf eine Höhle, deren Verbleib unklar ist
eine auf eine bisher noch nicht kartografierte Hohlform
eine auf eine Höhle auf Blatt 7125 Mögglingen
und zwei auf Höhlenruinen (d.h. alte Höhlen, deren Decken eingestürzt sind und von denen nur noch die Wände stehen).
Die summierte Gesamtmesszuglänge aller vermessenen künstlichen und natürlichen Hohlräume beläuft sich auf 1249 m. Diese entspricht in etwa der Gesamtganglänge aller Hohlräume.
Das folgende Bild gibt einen Hinweis auf die Längenverteilung:
Die nachfolgende Abbildung verrät, dass die Hochphase der Höhlenforschung auf / in dem Heubacher Hausberg schon Dekaden zurück liegt:
Man sieht, dass „Peak Cave“ schon 1987/88 überschritten wurde. Macht aber nix, in den Hochgebirgsregionen und den Tropengürteln unseres Planeten schlummern noch massig Höhlen für kommende Generationen.
[Update 09.07.2017: Eine noch fehlende Höhle nachgetragen und die Statistiken entsprechend ergänzt.]
Kurz nach halb Zehn treffen Markus, Rudi und ich uns auf dem oberen Parkplatz auf dem Rosenstein. Wir wandern hinüber zum Lärmfelsen und schlagen uns dort in die Büsche, um den Eingang des Dampflochs zu suchen. Nach wenigen Minuten ist er im Unterholz gefunden und wir schlazen uns an. …
Heute hatten wir genügend Manpower und Motivation, weiter an der Weihnachtshöhle zu graben. Wir trafen uns also am Vormittag und wanderten mit vollem Gepäck zur Höhle. Dort angekommen entdeckten wir ein interessantes Vogelnest im Eingangsbereich, das glücklicherweise schon verlassen war, sonst hätten wir unsere Aktion gleich wieder streichen können.
Nachdem Frank vor ein paar Tagen beim Joggen in einer Baustelle Nähe Oberkochen ein natürliches, vom Bagger geöffnetes, Loch entdeckte, war die Höfo-Neugier geweckt. Eine Ersterkundung war vielversprechend und erfolgte auch zeitnah.
Die Befundung war vielversprechend und er rief uns zur Erforschung.
Es trafen sich Frank, Rudi und ich (Bernhard) zur Sichtung, Dokumentation und Vermessung der Höhle.
An der Höhle angekommen fiel die Euphorie erst einmal ins Bodenlose. Wenn man für den Duden unter dem Stichwort „Labil“ ein Beispiel bräuchte, wäre der Eingang zu dieser Höhle ein geeigneter Kandidat dafür.