Gut, wo Texas ist, wissen wir alle. Was aber ist bitteschön ein Chiroptorium? Nun, das Wort setzt sich zusammen aus Chiroptera, dem lateinischen Gattungsnamen für die Fledermäuse und Auditorium (Hörsaal). Bauen ließ es der texanische Millionär J. David Bamberger, und im Prinzip ist es nichts anderes als eine riesige künstliche Höhle. Die in Texas verbreitetste Art von Fledermäusen, Tadarida brasiliensis (Guana-Fledermaus) wandert im Winter ins Winterquartier nach Mexiko, und wenn sie dann so ab April wieder nach Texas zurück kommen, finden sie oft keine geeigneten Wohnmöglichkeiten mehr vor. So nisten jedes Jahr über 1 Millionen der nächtlichen Jäger an einer großen Brücke in Austin, der Hauptstadt von Texas. Dieser Wohnungsnot will Bamberger mit seinem Chiroptorium nun abhelfen. Es sind dies drei miteinander verbundene kuppelförmige Hohlräume, jeweils mit einem Durchmesser von 12 Metern, sechs Metern Höhe und insgesamt 280 Quadratmetern Grundfläche. Da Fledermäuse bekanntlich recht wählerisch bei der Wohnungssuche sind, bewässerte und bepflanzte Bamberger in der Nähe des Chiroptorium sein Farmland mit Pflanzenarten, die das Wasser halten, damit die Fledermäusen durch die Mücken auch ein reichliches Nahrungsangebot vorfinden. In die künstlichen Höhlen integriert ist ein Beobachtungsstand für Wissenschaftler, der mit Solarzellen, Infrarotlicht Kameras und ähnlichen technischen Schikanen ausgerüstet ist. Was jetzt noch fehlt sind die Fledermäuse …