Heubach

Guns n‘ Rosenstein

(Hinweis: Um Waffen geht es in diesem Artikel nicht. Mir gefällt nur diese Wortschöpfung, die sich meine Frau ausgedacht hat.)

Meine bessere Hälfte und ich nutzen das schöne Wetter an einem Werktag, um den Rosenstein ohne Massentourismus erleben zu können. Am Vormittag machen wir einen kleinen Spaziergang über den Heubacher Hausberg und lenken unsere Schritte zum Finsteren Loch. Dieses ist, wie zu erwarten, noch verschlossen. Nach einer Pause am Ostfelsen mit schöner Aussicht auf Lautern, steigen wir ab zur Großen Scheuer.

Westlicher Eingang der Großen Scheuer
Westlicher Eingang der Großen Scheuer

Mein Plan ist eigentlich, von dort durch die Bärenhalde zu gehen und die Eingangskoordinaten einiger Kleinhöhlen mit GPS aufzunehmen bzw. zu kontrollieren. Daraus wird aber nichts: Auf der schattigen Nordseite des Berges ist es zu kalt. Bevor nun jemand denkt „Was für Weicheier!“, möchte ich dezent darauf hinweisen, dass meine Gefährtin aus einem Land stammt, wo man eine dicke Jacke anzieht, wenn die Temperatur unter 25 °C sinkt…

Aber trotzdem, wir waren an der frischen Luft und haben uns an Sonnenschein und Vogelgesang erfreut. Und die nächste „richtige“ Höhlentour ist auch schon in der Pipeline…

Bruder Jakob

Der Himmel blau, die Sonne scheint und das ungehörige Gebrüll der Vögel erfüllt die Luft (draußen im Wald hat es mehr Tweets als auf Twitter): Ganz klar, dass man vor diesen Bedingungen Schutz suchen muss in einer dunklen, schweigenden Höhle.

Am Vormittag wandern Okvin und ich fröhlich auf den Scheuelberg, erfreuen uns an den wie Millionen von weißen Sternen den Waldboden überziehenden Windröschen, bis es an den Abstieg durch die „Schlucht“ zum Eingang des „Engen Lochs“ geht. …

Geh zum Teufel

Das schöne Wetter muss man gleich ausnutzen für einen Spaziergang zu des Teufels Wohnstatt. Genau gesagt, zur Teufelsklinge und zum Teufelsklingenbröller. Okvin und ich wandern bei strahlendem Sonnenschein vom „Beurener Brückle“ hoch zur Schlucht der Teufelsklinge. Die heitere Frühlingsstimmung scheint auch den Satan zu besänftigen, denn das Wasser plätschert heute nur ganz gemächlich aus dem Mundloch der Karsthöhle heraus.

Eingang des Teufelsklingenbröllers. Im Wasser merkwürdige gelbe Gebilde.
Eingang des Teufelsklingenbröllers. Im Wasser merkwürdige gelbe Gebilde.

Der Eingang des Bröllers respektive der Anfangsteil des 1. Siphons ist ziemlich stark mit Steinen verfüllt. Dafür schwimmt auf dem kristallklaren Wasser ein merkwürdiges gelbes Zeug rum, das ziemlich eklig wirkt und wie Dämmschaum o.ä. aussieht. Außerdem liegen Papierfetzen auf dem Boden des Siphons. Im Wasser beobachten wir einige Flohkrebse, die gemütlich ihre Bahnen ziehen.

Die Kalktuffnase rechts vom Eingang (ebenso eine weiter vorne am Weg) ist, wie in den letzten Jahren fast immer, komplett trocken. Das Moos ist größtenteils eingegangen. In den 80er und 90er Jahren ist hier praktisch immer Wasser geflossen. Irgend etwas hat sich in den letzten Dekaden verändert. Absinken des Karstwasserspiegels durch fortschreitende Verkarstung oder zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel?

Über allen Gipfeln ist Ruh

Am Nachmittag erklommen Istri und Suami die luftigen Höhen des Scheuelbergs, um sich am herbstlichen Sonnenschein zu erquicken. Um dem Spaziergang seriöse Tiefe zu geben,  wurden die Verschlusseinrichtungen an einigen Höhleneingängen kontrolliert. Alles in Ordnung; es ist gewährleistet, dass die Fledermäuse ungestört durch den Winter grummeln können.

Inspektionsgang

Ein kleiner Spaziergang führte mich auf den Scheuelberg, wo ich ein paar Höhlen kontrollierte. Die Verschlüsse der besonderen Schmuckstücke waren alle noch in Ordnung. Zusammen mit dem schönen Wetter und der Ruhe war dies ein weiterer Grund für gute Laune. Ein wunderbar entspannender Abend!

Gemütliche Enge

Am Sonntag (30.09.2012) waren Bernhard und ich spontan auf dem Rosenstein, wo wir einige kleine Höhlen aufsuchten, um deren Lage mittels GPS zu überprüfen. Dabei fanden wir einen netten und trotzdem sicheren Zugang von oben zur „Spaltenhöhle“. Ein Handseil hatten wir zwar mit, allerdings trauten wir uns ohne Schachtausrüstung doch nicht an den Abstieg in die vertikale Spalte. Tja, als 17jähriger Bub sah das noch anders aus… Damals bin ich mutterseelenallein in das Loch hinunter geklettert, wobei ich mit der Handkarbidlampe versehentlich meinen PVC-Gürtel in Brand gesetzt habe. Chlorwasserstoffdämpfe in einem engen Hohlraum sind echt etwas feines. Doch das ist eine andere Geschichte.

Wenn erwachsene Männer durch den Wald pirschen

und es nach frischem Nagellack riecht, dann ist nicht der Christopher Street Day in die Pampa verlegt worden, sondern Höhlenforscher führen eine Oberflächenvermessung durch. Nagellack dient hierbei als simples Hilfsmittel, um Messpunkte diskret zu markieren.

Genau das kann der aufmerksame Beobachter am Samstag Morgen um 8 auf dem Rosenstein ungläubig bestaunen. Bernhard und ich legen einen Oberflächenmesszug zwischen dem Haupteingang der Dreieingangshöhle und ihrem Nebeneingang, der sog. „Gegenhöhle“. Warum? Wir wollen überprüfen, ob bei der Vermessung anno 1987 etwas schief gegangen ist und ob der Seitengang in der Dreieingangshöhle wirklich so hart nach rechts (Osten) abknickt und auf die Gegenhöhle zu läuft, wie es der Höhlenplan von damals zeigt.

“Karstquelle” und “Ponor” im Dogger

Ich habe mir am späten Nachmittag ein wenig die Füße vertreten auf den Wiesen und Äckern zwischen Heubach und Böbingen. Schon vor einem Jahr fiel mir dort bei einer vergleichbaren Gelegenheit ein Loch im Acker auf. So richtig mit Trassierband rundrum.

Vermutlich durch Auswaschung des Erdreichs durch Wasser entstand diese Pseudokarstform.

 

Als Höfo geht man da schon mal im Geiste die Checkliste durch, was man alles für eine Befahrung braucht. Allerdings bremst das Wissen, dass im Untergrund nicht gerade höhlenfreundlicher Dogger bzw. Lias ansteht, die Begeisterung rasch aus. Bei näherer Inspektion fand ich heraus, dass das im Erdreich fließende Wasser den Boden ausgewaschen und zum Einbruch dieses Erdfalls geführt hat. Mit Karst hat das natürlich nichts zu tun. …

Hacken im Karst

Auf dem …berg gibt es die …höhle. Deren schachtartig nach unten führender Eingang wurde ursprünglich mit einem aufgesägten Mülleimer gesichert. Leider beschädigte der Gebirgsdruck diesen im Lauf der Jahre und es war auch nicht möglich, ihn abzuschließen. In der Folge wurde die Höhle von allzu sorglosen Personen befahren und zunehmend verschmutzt. Die Arge Rosenstein beschaffte bei den Behörden die Genehmigung, um den Eingang besser zu sichern und zu verschließen.