Schwäbische Alb

Let’s fetz!

Die tief stehende Morgensonne leuchtet durch den über den Wiesen wabernden Bodennebel. Ja, es wird eindeutig Herbst! Bevor jedoch das subterrane Reich für den Winter den Fledermäusen überlassen wird, müssen wir schon noch mal ein bisschen am Seil herum schwingen. Um neun Uhr treffen Irene und ich uns auf einem Parkplatz bei Weißenstein mit Bernhard. Ein kurzes Hallo und ein Handschlag und wir fahren zusammen in einem Auto noch ein Stückchen weiter ins Zielgebiet. Ein Fußmarsch von hammerharten 500 m bringt uns an den Rand des Abgrunds: Der Fetzerschacht wartet auf uns!

Sirchinger Schacht

Wir fahren hinüber nach Sirchingen, wo wir auf dem Parkplatz des örtlichen Sportvereins erst einmal Mittag in der glühenden Hitze machen. Nach der verdienten Stärkung schultern wir die Schleifsäcke und brechen auf zum nicht weit entfernten „Sirchinger Schacht 2“. An der Hangkante schwärmen wir aus und machen nach wenigen Minuten den Eingang dingfest. Er öffnet sich auf etwa halber Höhe eines Felsens und ist über einen breiten Absatz bequem und sicher erreichbar. In ihm sitzt der Rahmen eines Fledermausgitters, das jetzt natürlich offen ist. Völlig unspektakulär führt ein schmaler, rasch an Höhe gewinnender Gang in die Düsternis des Berges hinein. Schon nach wenigen Schritten nimmt ein harmlos aussehendes Loch die ganze Breite des Höhlenbodens ein. Erst wenn man ein kleines Stück abgestiegen ist, sieht man, dass es einige Meter sehr steil, fast senkrecht, abwärts geht. Kein Wunder, dass hier vor wenigen Jahren ein spielendes Kind abgestürzt ist. Man sieht es dem Loch einfach nicht an, was es in sich hat! Wir beschließen jedenfalls, uns nicht als Fallkünstler zu betätigen, sondern uns stattdessen ganz gediegen abzuseilen. Schließlich befinden sich alle Personen in unserer Mann- und Frauschaft in einem Alter, in dem komplexe Brüche nicht mehr so schnell verheilen. …

Offene Tropfsteinhöhle

Jedes Jahr im Herbst, am Tag des offenen Denkmals, öffnen sich die Tore und Türen zu sonst wohlgehüteten Geheimnissen. Eines davon ist die Hülbener Tropfsteinhöhle. Als Irene und ich am Sonntag Vormittag über die Durchgangsstraße von Hülben rollen, ist heute die Höhle am Ortsausgang Richtung Bad Urach gar nicht zu übersehen. Am direkt am Straßenrand gelegenen Höhleneingang haben die Höfos aus Nürtingen einen Infostand aufgebaut. Nachdem auch Bernhard und Markus angekommen sind und etwas Smalltalk mit den Nürtingern, geht es ab in den Untergrund!

Altheimer Klufthöhle

Am letzten Wochenende haben wir noch geschwitzt wie die Elche, während heute ein empfindlich kühler Wind Irene und mich auf dem Weg zur Altheimer Klufthöhle (liebevoll Alzheimer Klufthöhle genannt) begleitet. Im Zielgebiet angekommen, checken wir sofort den Eingang und stellen erfreut fest, dass er nicht verschlossen ist. Da kommt Bernhard ums Eck gebogen und sogleich bereiten wir uns auf die Befahrung vor. Wir schlüpfen in die Schlaze und Abseilgurte und es geht los!  …

IM Müllmann

Das Einsatzfahrzeug rumpelt langsam über einen verwilderten Feldweg, der schnurgerade durch verdorrte Äcker zieht. Schon am Vormittag flimmert die Luft über den Feldern. Schweigend starren drei Gestalten ins Leere, wohl wissend, dass sie sich bald der glühenden Hitze außerhalb des klimatisierten Wagens aussetzen müssen: Roland vom befreundeten Höhlenverein, Irene und ich. Am Treffpunkt am Waldrand: Niemand. Eigentlich sollen hier Kamerad A. vom befreundeten Verein und Bernhard auf uns warten. Bernhard taucht auch wenige Minuten später auf, während A., für den wir die Tour eigentlich organisiert haben, durch Abwesenheit glänzt. Dafür bricht plötzlich der Scherge mit seinem quietschenden Auto aus dem Unterholz. …

Schwere Attacke

Ok, ich war in den letzten Dekaden so oft in der Schreiberhöhle, dass ich die Position jedes Tropfsteins fast schon singen kann, für Bernhard und Kai dagegen ist sie noch Neuland. Immerhin handelt es sich um eine der größten Höhlen hier in der Gegend und ist immer wieder einen Besuch wert. Nachdem die Schreiberhöhle in den letzten Jahren komplett verschlossen war, ist sie z. Z. wieder offen.

Ohne Endknoten hätte es Scheiße werden können

Gegen Morgen trafen wir (Roger, Irene und Bernhard) uns in St. Johann, um zur Gönningers Höhle  zu wandern. Dort angekommen schlazten wir uns ein und befestigten unser 30 Meter Seil  4fach, machten unseren gewohnten Endknoten und ließen es in den Schacht hinab.  Roger voran, Irene hinterher und zuletzt Bernhard ließen wir uns am Seil herab.  In der Mitte des Schachtes gibt es eine Zwischenverankerung und dort machten wir eine Umsteigestelle.  …

Wenn erwachsene Männer durch den Wald pirschen

und es nach frischem Nagellack riecht, dann ist nicht der Christopher Street Day in die Pampa verlegt worden, sondern Höhlenforscher führen eine Oberflächenvermessung durch. Nagellack dient hierbei als simples Hilfsmittel, um Messpunkte diskret zu markieren.

Genau das kann der aufmerksame Beobachter am Samstag Morgen um 8 auf dem Rosenstein ungläubig bestaunen. Bernhard und ich legen einen Oberflächenmesszug zwischen dem Haupteingang der Dreieingangshöhle und ihrem Nebeneingang, der sog. „Gegenhöhle“. Warum? Wir wollen überprüfen, ob bei der Vermessung anno 1987 etwas schief gegangen ist und ob der Seitengang in der Dreieingangshöhle wirklich so hart nach rechts (Osten) abknickt und auf die Gegenhöhle zu läuft, wie es der Höhlenplan von damals zeigt.

Hacken im Karst

Auf dem …berg gibt es die …höhle. Deren schachtartig nach unten führender Eingang wurde ursprünglich mit einem aufgesägten Mülleimer gesichert. Leider beschädigte der Gebirgsdruck diesen im Lauf der Jahre und es war auch nicht möglich, ihn abzuschließen. In der Folge wurde die Höhle von allzu sorglosen Personen befahren und zunehmend verschmutzt. Die Arge Rosenstein beschaffte bei den Behörden die Genehmigung, um den Eingang besser zu sichern und zu verschließen.