Schwäbische Alb

Fastnachtshöhle

Am späten Vormittag schlurfen die beste Ehefrau von allen und ich – allen Blindschleichen zum Trotz – auf den Gunung Scheuel hinauf und nähern uns gemächlich der Fastnachtshöhle. Vor dem Eingang der Höhle finden wir eine Feuerstelle mit Ascheresten, die wir als erstes gleich mal abtragen, damit keine Wanderer zu der Idee verleitet werden, man könne hier im trockenen Wald im Naturschutzgebiet nach Herzenslust kokeln. …

Paparazzi

Irgendwie habe ich kaum gute Fotos von ausgerechnet der wichtigsten Höhle des Rosensteins, dem Finsteren Loch. Nicht digital und schon gar nicht auf Film – eine unbedingt zu schließende Lücke! Diesen Mangel abzuhelfen treffen sich Irene, Rudi und ich um 19 Uhr auf dem Rosenstein. Diese Uhrzeit habe ich vorgeschlagen, weil dann in der viel frequentierten Höhle hoffentlich nicht ständig Touris ins Bild latschen. …

Familientreffen

In der Brust eines jeden Höfos schlägt immer noch das Herz eines Neandertalers, was seine Vorliebe für bisweilen rustikale Auftritte erklärt. Wir hier sind ehrlich zu uns selbst und gestehen unsere paläolithische Prägung ein, weshalb wir an diesem schönen Tag einen Ausflug zu den Wohnhöhlen unserer Vorvätervorvätersväter ins Programm nehmen. Irene, Peter und meine Wenigkeit zischen um 13 Uhr los ins Lonetal. Bei der Vogelherdhöhle wimmelt es von Hominiden, die nur vortäuschen, Vertreter des modernen Menschen zu sein, indem sie statt auf Rentieren auf Konstruktionen aus Leichtmetallrohren herum reiten. In den vielen Jahren seit meinem letzten Besuch  (gefühlt Ende der Eiszeit) wurde hier inzwischen ein archäologischer Park mit Museum errichtet, dem die große und die kleine Vogelherdhöhle einverleibt wurden. Auf Neudeutsch: Zwischen der Höhle und dem von Heimweh geplagten Höfo wurde eine Pay Wall errichtet. Wir sind jedoch nicht blöd und suchen lieber andere Objekte in der Gegend auf, für die man nicht löhnen muss.

Das kriechende Auge

Wie oft hat man als Höfo das Problem, dass die Abmessungen einer potenziellen Fortsetzung nicht kompatibel zu den Dimensionen des eigenen Leibes sind? Dann fängt man mit Elan an zu graben und stellt viel später fest, dass es doch nicht weiter geht.
Dem Inschenör ist nichts zu schwör! Bernhard arbeitet seit einiger Zeit an einer Sondierkamera, mit der man wenigstens ein Stück weit in unbefahrbare Löcher schauen kann. Die aktuelle Iteration des kriechenden Auges soll heute getestet werden.  …

Lagekorrektur Rosenstein

Ab und zu muss man mal einen Großputz machen und verschiedene Dinge bereinigen. Dazu gehören auch alte höhlenkundliche Ausarbeitungen. Viele der Höhlen am Rosenstein wurden bereits in den 80er Jahren vermessen, fotografiert und dem Höhlenkataster zugeführt. Damals wusste man hierzulande noch nicht, wie man GPS buchstabiert und die Koordinaten der Höhlen musste man von der topographischen Karte aus Papier abnehmen. Die Position auf der Karte wurde meistens anhand der Entfernung von einem markanten Punkt geschätzt. Es ist also an der Zeit, die alten Koordinaten mit neuer Technik zu kontrollieren. Bei dieser Gelegenheit kann man auch die Höhlenpläne überprüfen und neue Fotos machen.

Karstsamstagsprozession

Ungefähr 2000 Jahre, nachdem ein bekennender Prophet unerquickliche Bekanntschaft mit Dornengestrüpp, Nägeln und Holz geschlossen hat, beschließen auch wir, in dunklen Katakomben schmerzhafte Rituale zu zelebrieren. Als Ort unserer Selbstkasteiung erwählen wir die Lindachhöhle –  eine der letzten größeren Höhlen auf der Ostalb, in der wir noch nicht waren. Zumindest nicht richtig. Anfang des Jahrtausends war ich mit Kumpel Michael schon mal hier, wir mussten jedoch an einem Schacht in Ermangelung von Befestigungsmaterial umkehren. Heute treffen sich die Jünger Bernhard, Markus, Rudi und ich am Rande des alten Steinbruchs bei Heidenheim. …

Guns n‘ Rosenstein

(Hinweis: Um Waffen geht es in diesem Artikel nicht. Mir gefällt nur diese Wortschöpfung, die sich meine Frau ausgedacht hat.)

Meine bessere Hälfte und ich nutzen das schöne Wetter an einem Werktag, um den Rosenstein ohne Massentourismus erleben zu können. Am Vormittag machen wir einen kleinen Spaziergang über den Heubacher Hausberg und lenken unsere Schritte zum Finsteren Loch. Dieses ist, wie zu erwarten, noch verschlossen. Nach einer Pause am Ostfelsen mit schöner Aussicht auf Lautern, steigen wir ab zur Großen Scheuer.

Westlicher Eingang der Großen Scheuer
Westlicher Eingang der Großen Scheuer

Mein Plan ist eigentlich, von dort durch die Bärenhalde zu gehen und die Eingangskoordinaten einiger Kleinhöhlen mit GPS aufzunehmen bzw. zu kontrollieren. Daraus wird aber nichts: Auf der schattigen Nordseite des Berges ist es zu kalt. Bevor nun jemand denkt „Was für Weicheier!“, möchte ich dezent darauf hinweisen, dass meine Gefährtin aus einem Land stammt, wo man eine dicke Jacke anzieht, wenn die Temperatur unter 25 °C sinkt…

Aber trotzdem, wir waren an der frischen Luft und haben uns an Sonnenschein und Vogelgesang erfreut. Und die nächste „richtige“ Höhlentour ist auch schon in der Pipeline…