Wen dieser Titel an ein asiatisches Gericht aus dem Wok erinnert, liegt nicht ganz falsch: „Asiatisch“ stimmt immerhin! „Tham“ bedeutet auf Thai „Höhle“ und „Wat“ ist das Wort für „Tempel“. Somit ist schon gesagt, um was es hier geht. Wir haben es mit einer Höhle zu tun, die als buddhistisches Heiligtum dient. Reiseführer, die es nicht ganz so politisch korrekt nehmen, bezeichnen die Anlage auch als „Monkey Temple“, weil es rund um die Höhle von zahmen Affen wimmelt.
Die Tham Wat Suwan Khua liegt in der südthailändischen Provinz Phang Nga ein paar Kilometer nordöstlich der Urlauberinsel Phuket. Von eben dort bin ich ganz kommod mit dem Bus zur Höhle gefahren und habe mich quasi am Eingang absetzen lassen.
Die Affen sind wirklich ganz putzig, stinken aber wie die Pest. Zwischen seelenruhig in der Sonne schlafenden Hunden hindurch gehe ich zum Höhleneingang, wo ein paar Thaimädels ebenfalls fast eingenickt am Kassentisch im Halbschlaf die Eintrittskarten ausgeben. Auf einem der Tische liegen ein paar schlafende Katzen eng aneinander gekuschelt. Mann, hier pennt ja alles! Nicht alles, denn in der Höhle hallen die Rufe der herumstreunenden Touris wider. Ein einzelner Mönch lässt sich davon aber nicht in seiner Meditation stören.
Hinter dem Eingangstor betritt man einen etliche Meter breiten, elliptischen Höhlengang, der die Basis des aus dem Dschungel ragenden Karstturmes durchbohrt. Der Gang ist breiter als hoch. Die Raumformen sind schön gerundet und es stehen einige staubtrockene Stalagmiten herum. Stalaktiten sind aber nur noch als Stümpfe vorhanden, wobei diese eher abgewittert denn wie abgeschlagen aussehen. Rechts befindet sich die 10 m lange Statue eines liegenden Buddha, für den die Höhle bekannt ist. Es befinden sich zudem weitere Statuen buddhistischer Heiliger und ein paar kleine Schreine in diesem Raum.
Eine Treppe führt ein paar Höhenmeter aufwärts zu einem zweiten Eingang.
Hier ändert sich der Gangquerschnitt, der nun höher ist als breit. Die Ganghöhe mag zwischen fünf und acht Metern betragen. Dort knickt die Höhle scharf nach links und es geht wieder ein paar Meter hinunter. Der Gang biegt nach einigen Metern wieder nach rechts und führt über eine neuerliche Treppe steil aufwärts, wo er schließlich recht unvermittelt endet.
Auch dieser Höhlenteil enthält trockene Stalagmiten von mehreren Metern Höhe. Außerdem gibt es etwas Deckensinter, der auch schon lange kein Wasser mehr gesehen hat.
In der Literatur wird die Gesamtlänge der Höhle mit 150 m geführt, was ungefähr dem entspricht, was ich auch schätze. Deshalb ist dieses thailändisches „Höhlenabenteuer“ auch rasch wieder zu Ende und ich stehe unter mächtigen Bäumen im Freien, bereit für den nächsten Einsatz.