Roger Schuster

Weihnachtswünsche

Unser kleines Höhlenforscher-Team wünscht allen Lesern des Höhlenblogs und unseren Freunden ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch! Wir hoffen, ihr habt alle viel neue Ausrüstung geschenkt bekommen, damit ihr in der nächsten Saison wieder kraftvoll losschlufen könnt.

Höhle ohne Gitter

Adventskalender

Bei üblichen Adventskalendern ist es normal, dass zum 4. Advent alle Türchen geöffnet sind. Bei diesem Törchen wäre es aber angebracht, wenn es um diese Jahreszeit geschlossen wäre. Leider hat der dafür zuständige Verein diesen Winter die Höhle schon wieder nicht zugemacht. Warum? Wenn es nur um die Leute geht, die beim Tragen helfen, sind wir gerne bereit, Unterstützung zu leisten.

Die Fledermäuse wären sicher dankbar für ein Quartier, in dem sie ungestört den Winterschlaf abhalten können.

Alte Männer im Jugendwahn

Rückblende 30 Jahre in die Vergangenheit:

Meine Kumpels Peter, Stephan (R.I.P.) und ich kamen in jenem Jahr, in dem der Iwan das klare Feindbild, ein Saarländer Chef der Dädäärrr und die Welt noch in Ordnung war, auf den Trichter, systematisch die Höhlen unserer Heimat zu erkunden. Eines der ersten Ziele war die Falkenhöhle. Die Ausrüstung war ziemlich abgef*ckt und setzte sich aus ein paar Kerzen und einer postmortalen Taschenlampe zusammen. Die Kerzen gingen in der Höhle aus, die Taschenlampe glimmte am Ende nur noch dunkelrot, was aber unserer Begeisterung und Abenteuerlust keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil, der Höhlenvirus brach danach erst richtig aus!

Rückblende 50 Minuten in die Vergangenheit:

Die Suche nach der kalten Luft

Stehst du auf dem Rosenstein um Acht

bist du um den Schlaf gebracht

(Prolog)

Um acht Uhr morgens treffe ich mich auf dem Rosenstein mit Bernhard, der seine gute Fluke-Wärmebildkamera mitgebracht hat. Wir wollen einige Stellen am Fuße der Felsen auf der Nordseite untersuchen, ob dort kalte Luft austritt. In der Theorie sollte die dichte, kalte Luft aus dem Höhleninnern an tiefer gelegenen Eingängen ausfließen und dort im Vergleich zu der aktuellen Tageshitze einen gut messbaren Kontrast ergeben. Der Plan ist, diese Idee an einigen bekannten Höhlen auszuprobieren und dann „verdächtige Löcher“ auf Luftströmungen zu untersuchen, die auf ein größeres Höhlensystem hindeuten können.

Weißer Krater und holländische Höhle

Am späten Vormittag setzen wir uns von Bandung aus in südwestliche Richtung in Bewegung. Kaum haben wir die quirlige indonesische Metropole hinter uns, fahren wir durch eine pittoreske Landschaft mit kleinen Dörfern und grünen Bergen, die bis unter die Gipfel bewaldet oder mit Terrassenfeldern beklebt sind. Auf der schmalen Straße sind noch echte vierbeinige 1 PS-Fahrzeuge unterwegs. …

Am Rande des Höllenschlundes

Heute einmal wieder ein Post, der räumlich und thematisch über den Tellerrand des gewöhnlichen Albhöfos hinausgeht.

Nördlich der indonesischen Millionenstadt Bandung, Hauptstadt der Provinz Westjava, ragt der mächtige Vulkan „Tangkuban Perahu“ in den bewölkten Himmel. Der Name lässt sich in etwa mit „umgekipptes Boot“ übersetzen und spielt auf die Gestalt des Berges an, der wie ein kieloben schwimmendes Fischerboot aussieht.

Windiger Wald

Um Zehn treffen Irene, Rudi und ich auf einem Parkplatz bei Weißenstein zusammen. Wir wollen uns ein paar Stellen im Wald anschauen, an denen einmal Windräder für den geplanten Windpark Lauterstein stehen sollen. Unsere Idee ist, an einigen der angedachten Standorte nach Karstformationen zu suchen und auch nachzuschauen, ob man noch etwas von den geologischen Sondierbohrungen sieht.

Jahresabschlussfeschd

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, in Höhlen kann / darf man nicht gehen, also muss man sich anderweitig unterhalten. Bernhard lädt am Samstag Abend zu sich auf seinen „Tanzboden“ ein und fast alle folgen dem Ruf mit Weib, Kind und Kegel. Auf diese Weise kommt eine ziemlich große und vergnügte Gruppe zusammen.

Nachdem das mitgebrachte Essen niedergemacht worden ist, wird der Beamer vorgeglüht und verschiedene Höfos zeigen Bilder von Touren in Frankreich, auf der Alb und im schwäbischen Keuperbergland, die in den vergangenen 12 Monaten unternommen worden sind. Ein paar Videos von den Kamerafahrten ins Innere von für Menschen unzugänglichen Hohlräumen flimmern über die Leinwand. Mit dieser Technik konnten wir uns im vergangenen Sommer Einblicke in bisher unerforschte Fortsetzungen einiger Höhlen verschaffen. Bernhard zeigt auch einige mit der IR-Kamera geschossene Wärmebilder von Höhleneingängen und von „verdächtigen Stellen“, wo Luft aus dem Boden austritt und sich vielleicht eine Höhle verbirgt.

Nachdem die Bilder gezeigt und befachsimpelt worden sind, sind die Kinder müde und knatschig, so dass kurz vor der Geisterstunde der Zusammenhock aufgehoben wird. Das nächste Jahr kann kommen!