Höhle bei Unterkochen kein Erfolg

Wegen des kleinen, schachtartigen Lochs bei Unterkochen hatte ich Kontakt mit Herbert von der HFGOK. Inzwischen erhielt ich von ihm die Auskunft, dass seiner Gruppe das Objekt schon seit längerer Zeit bekannt ist und sie sich um eine Grabungsgenehmigung bemüht hat. Leider verweigerte der Eigentümer seine Zustimmung zu diesem Vorhaben. Nun, dann bleibt die Minihöhle für künftige Forschergenerationen erhalten…

Im Schlüsselloch

Vor kurzem stieß ich in Spelix auf einen Hinweis zu einer neuen Höhle auf Kartenblatt Heubach. Außer dem Namen der Höhle und ungefähren Koordinaten waren dem Datenblatt keine weiteren Informationen zu entnehmen. Nicht einmal Längen- oder Tiefenangaben. Die Person, die den Eintrag erfasst hat, ist uns nicht bekannt. Natürlich muss man da mal schauen, was los ist…

Bernhard, Rudi und ich treffen uns auf einem widerwärtigen Parkplatz, auf dem sich schon Generationen von blasenschwachen Automobilisten erleichtert haben müssen. Nach einem freundlichen Handshake schlagen wir uns ins sehr dichte Gebüsch und folgen dem Fuß der Felswand. An einer Stelle muss vor nicht allzu langer Zeit ein Felssturz niedergegangen sein. Man kann die Wandpartie, an der das Gestein abgebrochen ist, an ihrer gelben Farbe deutlich von der Umgebung unterscheiden. Schon nach kurzer Suche springt uns ein Lehmhaufen ins Auge und tatsächlich, in etwa zwei Metern Höhe über dem Boden erspähen wir den Eingang der neuen Höhle.

Wildschweinvorkommen in Höhlen

Seit das Wetter in den letzten Wochen wärmer geworden ist, kann das verstärkte Vorkommen von Wildschweinen beobachtet werden. In Höhlen und auch in der freien Natur. Allerdings ist nicht von den Viechern die Rede, die Obelix zum Fressen gerne hat, sondern von der zweibeinigen Variante. Diese ist auch bekannt unter dem Fachbegriff „Umweltsau“. Vor ein paar Tagen wurde Anzeige wegen Müllablagerungen in der Jakobshöhle erstattet. Ich selbst stieß heute Morgen in der Oberen Pliksburggrotte auf dem Rosenstein auf die Hinterlassenschaften von Party People, die ich einsammelte und entsorgte. Den Vogel haben aber zweifellos die Jungs abgeschossen, die im April in der wilden Grillstelle auf dem Falkenberg bestimmt ein Dutzend Flaschen liegen gelassen haben. Ein Teil der Pullen war nicht einmal komplett leer getrunken. Geld spielt offensichtlich keine Rolle! Auch diesen Mist habe ich fluchend eingesammelt und entsorgt.

Die Kraft war offensichtlich nur ausreichend, um die vollen (und schweren) Flaschen und Dosen auf den Berg zu schleppen, nicht aber, die leeren (und leichten) Behälter wieder runter zu bringen. Geht ins Fitness, dann klappts nach ein paar Monaten auch mit dem Abtransport eures Mülls!

Am Höhleneingang

Vorstoß ins Unbekannte (oder zumindest der Versuch)

Die Entdeckung

Vor zwei Wochen unternahm ich eine Wanderung auf dem Hauptwanderweg 1 über die Schwäbische Alb, die mich in die Nähe von Unterkochen führte. Etwas abseits des eigentlichen Wanderwegs stieß ich in der Nähe eines schmalen Pfades zufällig auf einen relativ frischen Schachteinbruch. Rund um den Eingang hatten besorgte Behörden schon einen Zaun aus Dachlatten errichtet. Damit auch der Allerdümmste vor einem Unfall bewahrt wird, hatten sie außerdem ein Warnschild aufgestellt. Zwei Tage später Zuhause am Rechner, warf ich einen Blick ins Online-Höhlenkataster. Erfreut stellte ich fest, dass die Höhle noch nicht eingetragen ist. Ob sich hier die Möglichkeit für einen Vorstoß ins Unbekannte ergibt?

Pfingsthaldenhöhle

Die Höhlen bei Lauterstein

Gestern flatterte mir die Printausgabe meines Berichts über die Höhlen bei Lauterstein ins Haus. Der sechzehnseitige, reich (teilweise farbig) bebilderte Artikel behandelt die Höhlen Birkenbuckelschacht, Vesperstüble, Ölklingenquellhöhle, Sandelfelsenhöhle, Beutelfelsenhöhle, Forellenloch, Schlosshöhle, Pfingsthaldenhöhle und einige weitere, kleine Objekte rund um die Stadt Lauterstein. Auch einige Hinweise zur Geologie, Biospeläologie und Forschungsgeschichte fehlen nicht. Der Beitrag erschien in:

Schuster, R. (2023): Die Höhlen bei Lauterstein (Landkreis Göppingen, Schwäbische Alb).- Beiträge zur Höhlen- und Karstkunde in Südwestdeutschland, 59: 31-46. Stuttgart.

Webseite hat neue Heimat

Hallo Höhlenfreunde,

die Webseite der Arbeitsgemeinschaft Höhlen Ostwürttemberg ist erfolgreich zu einem neuen Webhoster umgezogen! Auch die Internetadresse hat sich in diesem Zusammenhang geändert. Natürlich kann auch bei einem digitalen Umzug etwas zu Bruch gehen und falls ihr beim Surfen auf etwas stoßt, das noch nicht richtig funktioniert, bin ich für einen Hinweis dankbar. Schreibt bitte eine E-Mail oder hinterlasst einen Kommentar. Mille grazie!

Glück tief!

Roger

Weitere Temperaturmessungen in der Gemütlichen Höhle

Bei diesmal deutlich wärmeren Wetter wurde erneut über Nacht ein Datenlogger in der Gemütlichen Höhle deponiert, um Klimadaten aus dieser Kleinhöhle zu gewinnen. In dieser relativ milden Nacht schwankte die Temperatur nur geringfügig um die 7°C-Marke.

Temperaturverlauf in der Nacht vom 06. zum 07.01.2023
Temperaturverlauf in der Nacht vom 06. zum 07.01.2023

Man kann ganz gut erkennen, dass die Höhle trotz ihrer geringen Ausdehnung das Wettergeschehen draußen puffert und den Temperaturverlauf leicht verzögert abbildet. Das Absinken der Nachttemperatur nach Sonnenuntergang erfolgt mit etwa zwei Stunden Verspätung.

Temperaturmessungen in der Gemütlichen Höhle

Die für die Jahreszeit ungewöhnliche Kälte habe ich genutzt, um in der „Gemütlichen Höhle“ auf dem Rosenstein Temperaturmessungen durchzuführen. Dazu habe ich vom 14. bis 15.12.2022 etwa 3m tief im Höhleninneren einen Datenlogger deponiert, der alle halbe Stunde einen Messwert aufgezeichnet hat. Das resultierende Diagramm ist hier zu sehen:

Temperatur in der Gemütlichen Höhle
Temperatur in der Gemütlichen Höhle

Aufgrund der geringen Länge der Höhle von 5m schlägt das Wettergeschehen von außen natürlich erheblich auf das Höhlenwetter durch. Die Zone, in der kaum noch Temperaturschwankungen beobachtet werden können und sich die momentane Höhlentemperatur der Jahresmitteltemperatur der Atmosphäre außen annähert, wird hier nicht erreicht. Trotzdem ist aber schon eine gewisse Dämpfung zu erkennen, denn die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Messwert beträgt nur 1,2°C.

Eisenbahnhöhle

Verabschiedung des Jahres 2022

Bernhard lädt zur Weihnachtsfeier der Gruppe zu sich nach Hause ein und fast die gesamte Frau- und Mannschaft folgt. Rudi sammelt Irene, Okvin und mich ein und auf der fröhlichen Fahrt durchs wilde Rehgebirge werden schon fleißig Sprüche geklopft. Nach einer starken halben Stunde stehen wir vor Bernhards Haustür, die uns sogleich aufgetan wird. Wenig später trudelt auch Markus ein, so dass wir in diesem Jahr nur auf Peter verzichten müssen, der lieber im eingeschneiten Österreich sitzt.

Der Partyraum ist schon gemütlich eingeheizt und das Essen wird serviert, welches allen vorzüglich mundet. Fröhliche Worte fliegen hin und her und alle möglichen Themen, ober- und untertägiger Natur, werden sachkundig kommentiert. Schließlich zücken Rudi und ich unsere USB-Sticks mit Bildmaterial und kurzen Videos: Rudi stellt die Aktivitäten in der Eisenbahnhöhle vor, die leider zu keiner neuen Katasternummer geführt haben. Ein ständig nachrutschender Versturz, der in der engsten Stelle der Höhle sitzt, konnte nicht überwunden oder abgestützt werden. Das Objekt verblieb somit leider knapp unter der 5m-Marke und die Arbeiten wurden eingestellt. Ich zeige ein paar Bilder von der Höhlensuche am Nägelberg, der Besichtigung der Ölklingenquelle bei Weißenstein, dem Wassereinbruch in der Großen Scheuer und ein paar weitere Kleinigkeiten. Danach wird weiter gefuttert und über Gott und die Welt diskutiert. Gegen 23 Uhr macht sich die Müdigkeit breit und wir fahren in alle möglichen Himmelsrichtungen nach Hause.

Hugohöhle

Die Hugohöhle

Vor wenigen Tagen ist ein neuer Beitrag von uns erschienen, der die Hugohöhle in der Nähe von Alfdorf zum Thema hat:

Schuster, R. & Bitzer, G. (2022): Die Hugohöhle (Kat.-Nr. 7123/10) bei Alfdorf (Baden-Württemberg) –eine Karsthöhle im Keupersandstein.- Mitt. Verb. dt. Höhlen- u. Karstforsch., 68(3): 51-55. München.

Den Bericht kann man auch online lesen.