Der Fetzerschacht (Kat.-Nr. 7225/107) bei Lauterstein (Landkreis Göppingen), eine neue Höhle auf Kartenblatt Heubach

1 Lage und Zugang

[Aus Gründen des Höhlenschutzes gelöscht.]

2 Beschreibung des Fetzerschachts

Der Einstieg ist fast kreisrund mit einem Durchmesser und einer Tiefe von jeweils etwa einem Meter. In Richtung NE führt vom Grund der Grube ein unbefahrbarer, versinterter Schluf weg, der auf eine gleichfalls unpassierbare Öffnung in der Steinbruchwand zuläuft.

Die eigentliche Fortsetzung ist jedoch ein Schluf, der von der Grube nach SW abzweigt. Er mündet nach 1,5 m in eine kleine Kammer von etwa 1,5 auf 2 m Grundfläche und 1 m Höhe. Der Boden besteht aus kleinerem Verbruchmaterial. Die Überdeckung der Kammer beträgt kaum einen Meter. Durch die Abbauaktivitäten im Steinbruch bedingt, ist das Gestein stark zerrüttet. Daher ist in diesem Bereich der Höhle große Vorsicht geboten!

Neue Doline bei Lauterburg (Ostalbkreis)

Sonntag, der 26.09.2004: Die Schwäbische Alb ist in graue Wolken gehüllt, aus denen unentwegt Nieselregen zur Erde niederfällt. Trotz dieser trüben Herbststimmung prescht der böhmische Silberpfeil des Autors, bestückt mit einschlägigen Höhlen-Utensilien im Kofferraum, die Bartholomäer Steige hinauf auf die Albhochfläche. Es ist gegen 14 Uhr. Hinter Bartholomä findet das Fahrzeug einen Stellplatz an dem ersten Wanderparkplatz links der Straße nach Lauterburg. Der einsame Höhlenforscher schnürt die Trekkingstiefel, schwingt den Schleifsack mit der Schutzkleidung und der Lampe auf die Schultern und wandert, der Fotokoffer pendelt am rechten Arm, in die neblige Trübe hinein.

Nebel

Die Engelsgrotte (Kat.-Nr. 7024/10) bei Gschwend, eine Sandsteinhöhle im Welzheimer Wald (Baden-Württemberg)

1 Lage und Zugang

Die Engelsgrotte liegt nördlich der Straße von Gschwend nach Sulzbach-Laufen, 0,5 km östlich des zur Gemeinde Gschwend gehörenden Weilers Rotenhar im Ostalbkreis. Das Gebiet wird von der Topographischen Karte im Maßstab 1:50.000, Blatt L 7124 Schwäbisch Gmünd, bzw. der Topographischen Karte im Maßstab 1:25.000, Blatt 7024 Gschwend, abgedeckt. Die Gauß-Krüger-Koordinaten lauten R 3558050, H 5422987. Die Höhe über Normalnull beträgt 485 m. Die Koordinaten wurden mit dem Lineal auf der TK abgemessen und sind daher mit gewissen Fehlern behaftet.

In Rotenhar hält man sich in östliche Richtung und benutzt die Straße nach Sulzbach. Wenige hundert Meter, nachdem die Straße in den Wald eingetreten ist, kann man rechts in einer Parkbucht das Fahrzeug abstellen. Man geht ein paar Meter zurück und steigt über die Leitplanke am nördlichen Fahrbahnrand. Drei Klingen ziehen in diesem Bereich den Abhang hinab. In der mittleren befindet sich die Engelsgrotte, und zwar etwa 20 Höhenmeter unterhalb der Straße.

Ein Trip in den Karst von Barbados

Nachdem ich die letzten Urlaube richtig brav an der Heimatfront verbracht habe, war es dieses Jahr endlich einmal wieder an der Zeit, die große Sause zu machen und mich in irgend einer exotischen und aufregenden Ecke der Welt herum zu drücken. Also wurden kurzerhand ein paar Websites von Reiseveranstaltern aufgerufen und nach interessanten Angeboten für Kurzentschlossene gesucht. Die unmittelbar nächste Amtshandlung war, die in die engere Auswahl einbezogenen Gebiete per Internet-Recherche auf Karst und Höhlen zu überprüfen. Welcher Mensch mit einem Funken Restverstand fährt schließlich in eine Gegend, in der es keine Löcher gibt!

So landete ich am 20. Juni 2003 nach neun Stunden Flugzeit auf der malerischen Karibikinsel Barbados und stürzte mich zwei Tage später ins Höhlenabenteuer.

Leiterabstieg durch Rohr

In der Nebelhöhle bei Hahnstätten

Am heiligen Sonntag Morgen, dem 13. Januar 2002, schickte ich mich allen Ernstes an, die Nebelhöhle zu befahren. Bevor nun einer denkt „Iihhhh, der Roger befährt auf einmal Schauhöhlen“, muss ich hinzufügen, dass ich nicht von der Nebelhöhle auf der Schwäbischen Alb spreche, sondern von der Nebelhöhle im Taunus. Dieselbe ist 1999 von der Höhlenkundlichen Arbeitsgruppe Hessen entdeckt worden und weil ich sowieso dienstlich nach Frankfurt hoch musste, bot es sich an, ein paar Höhlen zu besuchen.

Ich traf mich kurz nach Zehn in Frankfurt mit Bernd und Yvonne und nach kurzem Small Talk ging es schon gemeinsam hinaus in den Karst. Unterwegs stießen noch weitere Höfos zur Gruppe hinzu.

Grottes de Matata

Im Südwesten Frankreichs mündet die Gironde in einer breiten Mündungsbucht in den Atlantik. Kurz vor der Mündung, bei dem Örtchen Meschers, 13 Kilometer südöstlich von Royan, sind in der Kreideküste am rechten Ufer die Grottes de Matata zu finden. Es handelt sich dabei um vom Meer ausgespülte Höhlungen, die von Menschenhand später nachbearbeitet wurden. Da sie sich seit ihrer Entstehung im Zusammenhang mit der Auffaltung der Pyrenäen einige Meter gehoben haben, liegen sie heute in komfortabler Höhe über der breiten Flußmündung.

Ein Trip in die Türkei, ober- und untertage

Seitdem ich als junger Höfo vor knapp 15 Jahren zum ersten mal G. E. Schmitts Buch „Ich war in der Unterwelt“ in den Händen gehalten und die phantastischen Fotos aus türkischen Höhlen gesehen habe, faszinierte mich die Vorstellung, einmal in das Land am Bosporus zu reisen und selbst zu schauen, was es mit dem dortigen Untergrund auf sich hat. Zwischen Weihnachten und Silvester 2000 habe ich mir erlaubt, dem grauslichen deutschen Schmuddelwetter zu entfliehen und mir eine Woche Urlaub in der Türkei gegönnt.

Höhlen-Eine faszinierende Welt unter der Erde

Um mich herum ist es dunkler als in der schwärzesten Nacht, nur der Lichtstrahl meiner Helmlampe geistert über zerfurchte und feucht schimmernde Felswände. Unter mir verliert sich mein Licht in der gähnenden, finsteren Leere; über mir sehe ich einen kleinen Lichtflecken, der rasch kleiner und kleiner wird. Wie weit geht es noch hinab? Jeder Ruck des Seiles belastet die Nerven bis zum Zerspringen. Von der Decke abfallende Wassertropfen glitzern durch meine Lampe kurz auf wie Edelsteine und werden dann von dem düsteren Abgrund verschluckt. Endlich tauchen die schemenhaften Konturen des Felsbodens unter mir aus der Dunkelheit auf. Geschafft, ich bin unten!

So schildert sich der Abstieg in einen mehr als 40 m tiefen Höhlenschacht der Schwäbischen Alb, in den ich mich mit zwei Freunden abgeseilt habe, um dort Untersuchungen anzustellen. Wir entnehmen unseren Spezialrucksäcken, den sog. „Schleifsäcken“, Thermometer und Hygrometer, um die Temperatur und die Feuchtigkeit der Höhlenluft zu messen. Die Geräte zeigen 8,2 Grad und 89 % Luftfeuchte an, typische Werte für Albhöhlen.

Wieviele Höhlen gibt es eigentlich am Rosenstein?

Schon lange habe ich mir überlegt, ob es möglich sein könnte, eine Vorhersage zu treffen, wieviele Höhlen es in einem bestimmten Gebiet insgesamt gibt, wenn einige dieser Höhlen schon bekannt und dokumentiert sind. Dies scheint mir insbesondere im Zusammenhang mit dem Rosenstein bei Heubach (Schwäbische Alb) von besonderem Interesse zu sein. Wenn man sich die Mühe macht, die vermessenen Höhlensysteme maßstabs- und lagegetreu in eine Karte einzuzeichnen, dann sieht man nämlich, dass keine einzige der bisher erforschten Höhlen tiefer in den Berg eindringt. Es ist vielmehr so, dass unter dem Zentralplateau keine einzige Höhle bekannt ist! Alle Höhlen verlaufen -wie z.B. das Finstere Loch- entweder parallel zum Hang oder aber es handelt sich um mehr oder minder kurze Gangstummel, die rasch unschlufbar werden oder im Versturz enden.

Dokumentation zum Naturdenkmal 4/21 »Linsemerhöhle« bei Bartholomä (Blatt 7225 Heubach)

1 Einleitung

Diese Dokumentation setzt sich mit der als Naturdenkmal 4/21 ausgewiesenen »Linsemerhöhle« bei Bartholomä auseinander.

Verfaßt wurde dieser Bericht auf Veranlassung des Landratsamtes Ostalbkreis, dem die Zerstörung dieser bedeutenden Höhle mitgeteilt worden ist.

Die Dokumentationslage ist relativ dürftig, da die Höhle nur in den 1960er Jahren von Höhlenkundlern bearbeitet worden ist und die überlieferten Berichte lediglich den damaligen Kenntnisstand widerspiegeln.

Eine umfassende Untersuchung mit zeitgemäßen Methoden war nicht möglich, da bereits in den späten 80er Jahren die Verschüttung der Höhle so weit fortgeschritten war, dass ein Betreten der horizontalen Höhlenteile nicht mehr möglich war. Auch ging die Dokumentation mittlerweile verloren, die von den Naturschutzbehörden um 1980 im Zusammenhang mit der Ausweisung zum Naturdenkmal erstellt worden ist.

Die verbliebenen Dokumente, bisher z.T. unveröffentlicht, sowie die Resultate der eigens durchgeführten Erhebungen, werden hiermit erstmals zusammengefaßt und sollen einen Überblick über die Linsemerhöhle und deren natur- und höhlenkundliche Bedeutung geben.