Blick in den Keller bei Oberspeltach.

Ein alter Keller

An diesem Wochenende bin ich auf dem Main-Donau-Bodensee-Weg (Hauptwanderweg 4) unterwegs und stolpere dabei an der Straße von Oberspeltach nach Banzenweiler über einen alten Keller. Die Koordinaten lauten E 571325, N 5438971, NN 440, womit der Hohlraum gerade noch auf Kartenblatt 6825 Ilshofen liegen müsste. Der Keller ist verschlossen aber man kann geschätzt wenigstens zehn Meter weit hineinschauen. Zwei eingezogene Zwischenwände mit Türdurchgängen gliedern den Keller in wenigstens drei Räume. Sehr Vertrauen erweckend wirkt der Keller nicht, denn links scheint ein Teil der Wand zu fehlen und durch diesen Durchbruch ist jede Menge Schutt in den vorderen Raum eingedrungen. Der Keller erinnert mich ein wenig an den Adlerkeller in Eislingen. Ob er katasterwürdig ist, kann ich nicht sagen, da er komplett ausgemauert zu sein scheint und man zumindest von außen nirgendwo das Deckgebirge sehen kann. Die waagrecht angebrachten Gitterstäbe lassen den Schluss zu, dass die Fledermausschützer die Hände auf dem Objekt haben.

Eingang des alten Kellers bei Oberspeltach.
Eingang des alten Kellers bei Oberspeltach.

Eine später Zuhause durchgeführte Recherche zeigt, dass der Keller im Höhlenkataster Südwestdeutschland nicht erfasst ist, wohl aber im „Udo“ der LUBW. Dort ist er als „2 Baumgruppen mit 2 alten Kellern“ unter der Nummer 81271030009 als Naturdenkmal geführt. Ich habe zwar nur einen Keller gesehen aber etwas rechts davon ist im Gebüsch ein weiterer Einschnitt, in dem der zweite Keller liegen könnte.

Nachtrag:

Mittlerweile wurde der Keller unter der Nummer 6825/55 in das Höhlenkataster Südwestdeutschland aufgenommen.

Höhlensuche am Nägelberg

Am Übergang vom Nägelberg zum Waldstück „Schorren“, südlich von der Teufelsklinge, ist auf der Karte eine Reihe von Felsen eingezeichnet. Die Felszeile erstreckt sich in der Luftlinie über etwa einen halben Kilometer von Osten nach Westen. Bereits als Jungspunds war uns dieser Eintrag auf der Karte aufgefallen und an einem verregneten Tag im April 1986 war ich mit Stephan vor Ort auf der Jagd nach neuen Höhlen. Wir stießen tatsächlich auf einen Hohlraum mit einem schmalen, hohen Schlüssellochprofil. Nach einer kurzen Sondage gelangten wir damals zu dem Schluss, dass es hier wohl nicht weiter geht und keine neue Höhle auf uns wartete. Seitdem war ich nie mehr dort. Das sollte sich heute, Jahrzehnte später, ändern! Vor allem dürften wir bei der 1986er Tour nicht den ganzen Felsriegel untersucht haben und vielleicht, ja vielleicht, gibts doch noch etwas neues…

Jakobshöhle

Gutes neues Jahr 2025!

Die Arbeitsgemeinschaft Höhlen Ostwürttemberg wünscht allen Freundinnen und Freunden der Höhlenwelt einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr 2025! Mögen im neuen Jahr viele bislang unbekannte Höhlen entdeckt und unfallfrei erforscht werden.

Für unsere Gruppe geht ein relativ ruhiges Jahr zu Ende. Wie immer ist jedoch hinter den Kulissen mehr passiert, als hier im Blog berichtet wurde. Bereits im Frühjahr wurde in einem eigentlich schon gut erforschten Gebiet eine sehr interessante und ungewöhnliche Höhle gefunden. Da die Federführung für die Erforschung nicht bei uns liegt, wollen wir den Kameraden natürlich nicht vorgreifen und bewahren an dieser Stelle Schweigen. Eine weitere interessante Stelle, über die wir im Herbst gestolpert sind, hielt leider nicht was sie versprach. Eine kurze Sondage zeigte, dass hier nicht mit einer neuen Höhle zu rechnen ist. Außerdem wurden altbekannte Höhlen in der Region Heubach neu vermessen, da die alten Pläne entweder nicht modernen Ansprüchen genügen oder nicht vollständig sind.

Glück tief!

Eingänge der Jakobshöhle von innen gesehen.

Kontrollgang auf dem Scheuelberg

Am Nachmittag mache ich eine Begehung einiger Höhlen auf dem Scheuelberg, um dort nach dem Rechten zu sehen. Schäden oder menschliche Verschmutzungen stelle ich erfreulicherweise nicht fest. Allerdings hat irgend jemand das Gitter, das eigentlich als Winterverschluss im Engen Loch dient, schon im vergangenen Jahr in die Jakobshöhle geschleppt und dort am Höhlenende abgelegt. Heute finde ich das Gitter in Eingangsnähe auf dem Boden liegend vor. Wenn sich in absehbarer Zeit niemand darum kümmert, kann man darauf warten, bis das Gitter ganz unten auf dem Küchenschellenweg landen wird… In der Jakobshöhle lasse ich mir Zeit und schieße ein paar neue Fotos.

Siegfried Bader vor der Konglomerathöhle

Abschied von Siegfried Bader

Wieder einmal haben sich die Reihen der altgedienten Höhlenfreunde gelichtet. Heute hat uns mit Siegfried „Bibi“ Bader das letzte Gründungsmitglied der Heubacher Höhlenforscher verlassen.

Bibi wurde 1944 in Heubach als Kind eines Kleinbauern und Seilers geboren. Als Heranwachsender entschied er sich jedoch dagegen, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und erlernte stattdessen den Beruf des Schriftsetzers. Diese Tätigkeit führte ihn später in die Schweiz, wo er die hohen Berge kennen und lieben lernte. Auch in späteren Jahren zog es ihn regelmäßig in die Alpen, deren Ruhe und Größe er so schätzte. Die Berge waren für ihn eine Inspiration und Gegenstand vieler Gedichte, die Bibi als Hobbypoet zu Papier brachte. Anfang der 1990er Jahre gab er sogar einen eigenen Gedichtband heraus.

Zurück in Heubach kam Bibi wieder mit seinem Jugendfreund Gerhard Novak zusammen, der sich in der Zwischenzeit der Welt der Höhlen zugewandt hatte. Gemeinsam hoben sie 1979 die Heubacher Höhlenforschergruppe in ihrer ursprünglichen Formation aus der Taufe. Bibi hatte mit langen Höhlentouren eher wenig „am Hut“, hielt der Forschergruppe jedoch über Jahrzehnte die Treue. In seiner ruhigen, zurückhaltenden und freundlichen Art war er ein fester und regelmäßiger Bestandteil zahlreicher Veranstaltungen der Gruppe. Erst vor wenigen Jahren musste sich Bibi aus gesundheitlichen Gründen in ein Seniorenheim in einer benachbarten Ortschaft zurückziehen und konnte sich nicht mehr länger am Vereinsleben beteiligen.

Nun ist Bibi am 8.1.2024 nach kurzer Krankheit gestorben. Wir als seine Freunde und Kameraden werden ihn in freundlicher und freundschaftlicher Erinnerung behalten!

Das Titelbild zeigt Siegfried Bader am Eingang der Konglomerathöhle am Rosenstein.

Erdfall Irene

Ich mache am Vormittag eine kleine Begehung der Wälder bei Röthenbach, die mich zum altbekannten „Erdfall Irene“ führt. Gefunden haben wir diese kleine Doline im Herbst/Winter 2010 und nach der heldenhaften Erstbefahrerin benannt. 2013 war ich nochmals dort und nun eben heute wieder. Hier eine Bildergalerie, wie sich dieser Karsthohlraum über die vergangenen 13 Jahre entwickelt hat.

Erdfall Irene 2010.
Erdfall Irene 2010.
Erdfall Irene 2010
Erdfall Irene 2010. Mit Irene.
Erdfall Irene 2013
Erdfall Irene 2013
Erdfall Irene 2023
Erdfall Irene 2023
Eingang der Weihnachtshöhle

Abschlussarbeiten in der Weihnachtshöhle

Nach langer Zeit steuern wir wieder einmal die Weihnachtshöhle bei Oberkochen an. Seit 2015 haben wir in der Höhle geforscht aber in den vergangenen Jahren war es ruhig in ihr geworden. Irene und ich wollen heute einige abschließende Arbeiten in dem Hohlraum vornehmen, zu denen vor allem Fotos und die Vermessung gehören. Vom Wanderparkplatz Tauchenweiler gehts los.

Kammerlochhöhle

Höhlen am Wegesrand

Ich bin wieder für ein paar Tage auf dem Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins unterwegs. Aktuell lege ich die Etappe von Mönchsdeggingen nach Christgarten zurück. In Mönchsdeggingen hat mich aus zeitlichen Gründen mein Höhlen- und Wanderkamerad Michael verlassen, der mich von Harburg an auf dem Weg begleitet hat. Obwohl ich nun alleine unterwegs bin, werfe ich einen Blick in – mehr oder weniger – am Wegesrand gelegene Höhlen.

Kurz nach Mönchsdeggingen komme ich an der Kammerlochhöhle vorbei. Das Foto ihres Eingangs seht Ihr über der Überschrift dieses Beitrags. Die Höhle besteht im Wesentlichen aus einer einzelnen, kleinen Halle. Ihr Boden steigt schon kurz hinter dem Eingang in einigen Stufen an, die der Bankung des Gesteins folgen. Ein nettes, kleines Höhlchen! Obwohl sie nicht weit vom HW 1 entfernt liegt, muss man ein bisschen aufpassen, um sie nicht zu verfehlen. Einen Wegweiser gibt es nicht, nur einen vage angedeuteten Pfad, der den Hang hinauf führt.

Am frühen Abend mache ich kurz vor dem Karlshof einen Abstecher zur Kaminlochhöhle. Dafür muss ich den Wanderweg verlassen und etwas mehr als einen Kilometer einem mehr und mehr verwilderten Forstweg folgen. Ich habe keine Informationen über die Höhle und bin deshalb etwas enttäuscht, als ich ihren Eingang erreicht habe. Seht selbst:

Kaminlochhöhle
Kaminlochhöhle

Ein ziemlich enges Loch führt schräg in die Tiefe. Da ich keine Höhlenausrüstung dabei habe, verzichte ich darauf, in das Loch hinein zu krabbeln. Ich setze nach ein paar Fotos meinen Weg zum heutigen Nachtquartier fort.