Roger Schuster

Eingänge der Jakobshöhle von innen gesehen.

Kontrollgang auf dem Scheuelberg

Am Nachmittag mache ich eine Begehung einiger Höhlen auf dem Scheuelberg, um dort nach dem Rechten zu sehen. Schäden oder menschliche Verschmutzungen stelle ich erfreulicherweise nicht fest. Allerdings hat irgend jemand das Gitter, das eigentlich als Winterverschluss im Engen Loch dient, schon im vergangenen Jahr in die Jakobshöhle geschleppt und dort am Höhlenende abgelegt. Heute finde ich das Gitter in Eingangsnähe auf dem Boden liegend vor. Wenn sich in absehbarer Zeit niemand darum kümmert, kann man darauf warten, bis das Gitter ganz unten auf dem Küchenschellenweg landen wird… In der Jakobshöhle lasse ich mir Zeit und schieße ein paar neue Fotos.

Siegfried Bader vor der Konglomerathöhle

Abschied von Siegfried Bader

Wieder einmal haben sich die Reihen der altgedienten Höhlenfreunde gelichtet. Heute hat uns mit Siegfried „Bibi“ Bader das letzte Gründungsmitglied der Heubacher Höhlenforscher verlassen.

Bibi wurde 1944 in Heubach als Kind eines Kleinbauern und Seilers geboren. Als Heranwachsender entschied er sich jedoch dagegen, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und erlernte stattdessen den Beruf des Schriftsetzers. Diese Tätigkeit führte ihn später in die Schweiz, wo er die hohen Berge kennen und lieben lernte. Auch in späteren Jahren zog es ihn regelmäßig in die Alpen, deren Ruhe und Größe er so schätzte. Die Berge waren für ihn eine Inspiration und Gegenstand vieler Gedichte, die Bibi als Hobbypoet zu Papier brachte. Anfang der 1990er Jahre gab er sogar einen eigenen Gedichtband heraus.

Zurück in Heubach kam Bibi wieder mit seinem Jugendfreund Gerhard Novak zusammen, der sich in der Zwischenzeit der Welt der Höhlen zugewandt hatte. Gemeinsam hoben sie 1979 die Heubacher Höhlenforschergruppe in ihrer ursprünglichen Formation aus der Taufe. Bibi hatte mit langen Höhlentouren eher wenig „am Hut“, hielt der Forschergruppe jedoch über Jahrzehnte die Treue. In seiner ruhigen, zurückhaltenden und freundlichen Art war er ein fester und regelmäßiger Bestandteil zahlreicher Veranstaltungen der Gruppe. Erst vor wenigen Jahren musste sich Bibi aus gesundheitlichen Gründen in ein Seniorenheim in einer benachbarten Ortschaft zurückziehen und konnte sich nicht mehr länger am Vereinsleben beteiligen.

Nun ist Bibi am 8.1.2024 nach kurzer Krankheit gestorben. Wir als seine Freunde und Kameraden werden ihn in freundlicher und freundschaftlicher Erinnerung behalten!

Das Titelbild zeigt Siegfried Bader am Eingang der Konglomerathöhle am Rosenstein.

Erdfall Irene

Ich mache am Vormittag eine kleine Begehung der Wälder bei Röthenbach, die mich zum altbekannten „Erdfall Irene“ führt. Gefunden haben wir diese kleine Doline im Herbst/Winter 2010 und nach der heldenhaften Erstbefahrerin benannt. 2013 war ich nochmals dort und nun eben heute wieder. Hier eine Bildergalerie, wie sich dieser Karsthohlraum über die vergangenen 13 Jahre entwickelt hat.

Erdfall Irene 2010.
Erdfall Irene 2010.
Erdfall Irene 2010
Erdfall Irene 2010. Mit Irene.
Erdfall Irene 2013
Erdfall Irene 2013
Erdfall Irene 2023
Erdfall Irene 2023
Eingang der Weihnachtshöhle

Abschlussarbeiten in der Weihnachtshöhle

Nach langer Zeit steuern wir wieder einmal die Weihnachtshöhle bei Oberkochen an. Seit 2015 haben wir in der Höhle geforscht aber in den vergangenen Jahren war es ruhig in ihr geworden. Irene und ich wollen heute einige abschließende Arbeiten in dem Hohlraum vornehmen, zu denen vor allem Fotos und die Vermessung gehören. Vom Wanderparkplatz Tauchenweiler gehts los.

Kammerlochhöhle

Höhlen am Wegesrand

Ich bin wieder für ein paar Tage auf dem Hauptwanderweg 1 des Schwäbischen Albvereins unterwegs. Aktuell lege ich die Etappe von Mönchsdeggingen nach Christgarten zurück. In Mönchsdeggingen hat mich aus zeitlichen Gründen mein Höhlen- und Wanderkamerad Michael verlassen, der mich von Harburg an auf dem Weg begleitet hat. Obwohl ich nun alleine unterwegs bin, werfe ich einen Blick in – mehr oder weniger – am Wegesrand gelegene Höhlen.

Kurz nach Mönchsdeggingen komme ich an der Kammerlochhöhle vorbei. Das Foto ihres Eingangs seht Ihr über der Überschrift dieses Beitrags. Die Höhle besteht im Wesentlichen aus einer einzelnen, kleinen Halle. Ihr Boden steigt schon kurz hinter dem Eingang in einigen Stufen an, die der Bankung des Gesteins folgen. Ein nettes, kleines Höhlchen! Obwohl sie nicht weit vom HW 1 entfernt liegt, muss man ein bisschen aufpassen, um sie nicht zu verfehlen. Einen Wegweiser gibt es nicht, nur einen vage angedeuteten Pfad, der den Hang hinauf führt.

Am frühen Abend mache ich kurz vor dem Karlshof einen Abstecher zur Kaminlochhöhle. Dafür muss ich den Wanderweg verlassen und etwas mehr als einen Kilometer einem mehr und mehr verwilderten Forstweg folgen. Ich habe keine Informationen über die Höhle und bin deshalb etwas enttäuscht, als ich ihren Eingang erreicht habe. Seht selbst:

Kaminlochhöhle
Kaminlochhöhle

Ein ziemlich enges Loch führt schräg in die Tiefe. Da ich keine Höhlenausrüstung dabei habe, verzichte ich darauf, in das Loch hinein zu krabbeln. Ich setze nach ein paar Fotos meinen Weg zum heutigen Nachtquartier fort.

Höhle bei Unterkochen kein Erfolg

Wegen des kleinen, schachtartigen Lochs bei Unterkochen hatte ich Kontakt mit Herbert von der HFGOK. Inzwischen erhielt ich von ihm die Auskunft, dass seiner Gruppe das Objekt schon seit längerer Zeit bekannt ist und sie sich um eine Grabungsgenehmigung bemüht hat. Leider verweigerte der Eigentümer seine Zustimmung zu diesem Vorhaben. Nun, dann bleibt die Minihöhle für künftige Forschergenerationen erhalten…

Im Schlüsselloch

Vor kurzem stieß ich in Spelix auf einen Hinweis zu einer neuen Höhle auf Kartenblatt Heubach. Außer dem Namen der Höhle und ungefähren Koordinaten waren dem Datenblatt keine weiteren Informationen zu entnehmen. Nicht einmal Längen- oder Tiefenangaben. Die Person, die den Eintrag erfasst hat, ist uns nicht bekannt. Natürlich muss man da mal schauen, was los ist…

Bernhard, Rudi und ich treffen uns auf einem widerwärtigen Parkplatz, auf dem sich schon Generationen von blasenschwachen Automobilisten erleichtert haben müssen. Nach einem freundlichen Handshake schlagen wir uns ins sehr dichte Gebüsch und folgen dem Fuß der Felswand. An einer Stelle muss vor nicht allzu langer Zeit ein Felssturz niedergegangen sein. Man kann die Wandpartie, an der das Gestein abgebrochen ist, an ihrer gelben Farbe deutlich von der Umgebung unterscheiden. Schon nach kurzer Suche springt uns ein Lehmhaufen ins Auge und tatsächlich, in etwa zwei Metern Höhe über dem Boden erspähen wir den Eingang der neuen Höhle.

Wildschweinvorkommen in Höhlen

Seit das Wetter in den letzten Wochen wärmer geworden ist, kann das verstärkte Vorkommen von Wildschweinen beobachtet werden. In Höhlen und auch in der freien Natur. Allerdings ist nicht von den Viechern die Rede, die Obelix zum Fressen gerne hat, sondern von der zweibeinigen Variante. Diese ist auch bekannt unter dem Fachbegriff „Umweltsau“. Vor ein paar Tagen wurde Anzeige wegen Müllablagerungen in der Jakobshöhle erstattet. Ich selbst stieß heute Morgen in der Oberen Pliksburggrotte auf dem Rosenstein auf die Hinterlassenschaften von Party People, die ich einsammelte und entsorgte. Den Vogel haben aber zweifellos die Jungs abgeschossen, die im April in der wilden Grillstelle auf dem Falkenberg bestimmt ein Dutzend Flaschen liegen gelassen haben. Ein Teil der Pullen war nicht einmal komplett leer getrunken. Geld spielt offensichtlich keine Rolle! Auch diesen Mist habe ich fluchend eingesammelt und entsorgt.

Die Kraft war offensichtlich nur ausreichend, um die vollen (und schweren) Flaschen und Dosen auf den Berg zu schleppen, nicht aber, die leeren (und leichten) Behälter wieder runter zu bringen. Geht ins Fitness, dann klappts nach ein paar Monaten auch mit dem Abtransport eures Mülls!