Höhlentour

Karstsamstagsprozession

Ungefähr 2000 Jahre, nachdem ein bekennender Prophet unerquickliche Bekanntschaft mit Dornengestrüpp, Nägeln und Holz geschlossen hat, beschließen auch wir, in dunklen Katakomben schmerzhafte Rituale zu zelebrieren. Als Ort unserer Selbstkasteiung erwählen wir die Lindachhöhle –  eine der letzten größeren Höhlen auf der Ostalb, in der wir noch nicht waren. Zumindest nicht richtig. Anfang des Jahrtausends war ich mit Kumpel Michael schon mal hier, wir mussten jedoch an einem Schacht in Ermangelung von Befestigungsmaterial umkehren. Heute treffen sich die Jünger Bernhard, Markus, Rudi und ich am Rande des alten Steinbruchs bei Heidenheim. …

Dachshöhle

Heute gibts endlich wieder einen richtigen Forschungsbericht! Schon im Dezember hatte uns Kamerad Rudi eine kleine Sandsteinhöhle mitten in Schwäbisch Gmünd gezeigt, die im Kataster bzw. in der Literatur bislang unbekannt ist. Diesem Loch wollen wir nun auf den Grund gehen. Am Sonntag Nachmittag kommen Bernhard, Irene, Markus und ich in der Becherlehenstraße in Gmünd zusammen. Nach einem fröhlichen Shake Hands wandern wir im Sonnenschein den Weg auf die „Kleine Schweiz“ hinauf. Der Weg knickt nach rechts, danach kommen ein paar Treppenstufen und dann eine Haarnadelkurve. Dort gehen wir nach rechts weglos in die Pampa und stehen wenige Minuten später vor dem Eingang. …

Guns n‘ Rosenstein

(Hinweis: Um Waffen geht es in diesem Artikel nicht. Mir gefällt nur diese Wortschöpfung, die sich meine Frau ausgedacht hat.)

Meine bessere Hälfte und ich nutzen das schöne Wetter an einem Werktag, um den Rosenstein ohne Massentourismus erleben zu können. Am Vormittag machen wir einen kleinen Spaziergang über den Heubacher Hausberg und lenken unsere Schritte zum Finsteren Loch. Dieses ist, wie zu erwarten, noch verschlossen. Nach einer Pause am Ostfelsen mit schöner Aussicht auf Lautern, steigen wir ab zur Großen Scheuer.

Westlicher Eingang der Großen Scheuer
Westlicher Eingang der Großen Scheuer

Mein Plan ist eigentlich, von dort durch die Bärenhalde zu gehen und die Eingangskoordinaten einiger Kleinhöhlen mit GPS aufzunehmen bzw. zu kontrollieren. Daraus wird aber nichts: Auf der schattigen Nordseite des Berges ist es zu kalt. Bevor nun jemand denkt „Was für Weicheier!“, möchte ich dezent darauf hinweisen, dass meine Gefährtin aus einem Land stammt, wo man eine dicke Jacke anzieht, wenn die Temperatur unter 25 °C sinkt…

Aber trotzdem, wir waren an der frischen Luft und haben uns an Sonnenschein und Vogelgesang erfreut. Und die nächste „richtige“ Höhlentour ist auch schon in der Pipeline…

Bruder Jakob

Der Himmel blau, die Sonne scheint und das ungehörige Gebrüll der Vögel erfüllt die Luft (draußen im Wald hat es mehr Tweets als auf Twitter): Ganz klar, dass man vor diesen Bedingungen Schutz suchen muss in einer dunklen, schweigenden Höhle.

Am Vormittag wandern Okvin und ich fröhlich auf den Scheuelberg, erfreuen uns an den wie Millionen von weißen Sternen den Waldboden überziehenden Windröschen, bis es an den Abstieg durch die „Schlucht“ zum Eingang des „Engen Lochs“ geht. …

Geh zum Teufel

Das schöne Wetter muss man gleich ausnutzen für einen Spaziergang zu des Teufels Wohnstatt. Genau gesagt, zur Teufelsklinge und zum Teufelsklingenbröller. Okvin und ich wandern bei strahlendem Sonnenschein vom „Beurener Brückle“ hoch zur Schlucht der Teufelsklinge. Die heitere Frühlingsstimmung scheint auch den Satan zu besänftigen, denn das Wasser plätschert heute nur ganz gemächlich aus dem Mundloch der Karsthöhle heraus.

Eingang des Teufelsklingenbröllers. Im Wasser merkwürdige gelbe Gebilde.
Eingang des Teufelsklingenbröllers. Im Wasser merkwürdige gelbe Gebilde.

Der Eingang des Bröllers respektive der Anfangsteil des 1. Siphons ist ziemlich stark mit Steinen verfüllt. Dafür schwimmt auf dem kristallklaren Wasser ein merkwürdiges gelbes Zeug rum, das ziemlich eklig wirkt und wie Dämmschaum o.ä. aussieht. Außerdem liegen Papierfetzen auf dem Boden des Siphons. Im Wasser beobachten wir einige Flohkrebse, die gemütlich ihre Bahnen ziehen.

Die Kalktuffnase rechts vom Eingang (ebenso eine weiter vorne am Weg) ist, wie in den letzten Jahren fast immer, komplett trocken. Das Moos ist größtenteils eingegangen. In den 80er und 90er Jahren ist hier praktisch immer Wasser geflossen. Irgend etwas hat sich in den letzten Dekaden verändert. Absinken des Karstwasserspiegels durch fortschreitende Verkarstung oder zunehmende Trockenheit durch den Klimawandel?

Hinter der Finanzschule

Ein Zuhörer eines Vortrags hatte Kamerad Rudi auf einen geheimnisvollen Hohlraum im Schießtal in Schwäbisch Gmünd aufmerksam gemacht. „Hinter der Finanzschule“ soll er liegen. In meiner ganzen Höfo-Laufbahn habe ich zwar noch nie eine Höhle anhand von Hinweisen von Dritten gefunden. Außerdem sind die Klingen in den Hängen des Schießtals nicht wirklich steil und ohne ein hinreichendes Gefälle fehlt dem Wasser einfach der Schmackes, um den zu Sand erodierten Stubensandstein abzutragen. Trotzdem muss man einfach mal wieder raus an die frische Luft und so verabreden wir uns zu einer Suchtour.  …

Keller oder Bunker?

Rudi konnte beim Bauamt einen Katasterplan aus den Zeiten des Größten Schnurrbartträgers aller Zeiten organisieren, dem zu entnehmen ist, dass man in der Endphase des Krieges noch eine weitläufige Bunkeranlage am Rande von Schwäbisch Gmünd bauen bzw. eine bestehende vergrößern wollte. Connections zu einem Häuslesbesitzer in der fraglichen Gegend ergaben, dass unter seinem Haus unterirdische Räume existieren. Wir wollen nun klären, ob diese in einem Zusammenhang mit dem Bunkerbau stehen. …

Lady Gaga und die Kellerkinder

An einem schönen Wintersonntag sieht man ein seltsames Häufchen vor dem Anwesen in der …straße X in Schwäbisch Gmünd stehen: Bernhard, Günter, Irene, Markus, mich und natürlich Rudi, der die Tour organisiert hat. Bevor die Nachbarn in dieser eher gehobenen Wohngegend die Polizei rufen können, begrüßt uns Herr B., der Bewohner des Hauses, freundlich und lässt uns ein in sein Reich. …

Über allen Gipfeln ist Ruh

Am Nachmittag erklommen Istri und Suami die luftigen Höhen des Scheuelbergs, um sich am herbstlichen Sonnenschein zu erquicken. Um dem Spaziergang seriöse Tiefe zu geben,  wurden die Verschlusseinrichtungen an einigen Höhleneingängen kontrolliert. Alles in Ordnung; es ist gewährleistet, dass die Fledermäuse ungestört durch den Winter grummeln können.